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Schweiz 700‘000 Personen haben Krankenkasse gewechselt

Nicht weniger als 700'000 Menschen in der Schweiz haben per Anfang 2016 ihre Krankenkasse gewechselt. Zu diesem Resultat kommt eine Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes Comparis. Westschweizer wählten weit häufiger eine neue Kasse als Deutschschweizer und Tessiner.

In der Romandie haben 12 Prozent aller Versicherten Ende letzten Jahres ihre Krankenkasse gewechselt, wie der Internet-Vergleichsdienst Comparis aufgrund einer repräsentativen Umfrage schreibt. In der Deutschschweiz und im Tessin wurde eine Quote von jeweils 8 Prozent ermittelt. Comparis führt den Unterschied darauf zurück, dass die Kantone Neuenburg und Jura die landesweit höchste Prämienerhöhung hatten.

Krankenkassen.
Legende: Comparis.ch: Der Anteil der Kassenwechsler und -wechslerinnen ist seit 2012 stetig gestiegen. Keystone

Zudem habe die Krankenkasse Assura mit ihren grossen Marktanteilen in der Westschweiz ihre Prämien im Gegensatz zu den Vorjahren stark erhöht, wie Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly gegenüber SRF sagt. Entsprechend hätten in der Romandie überdurchschnittlich viele Personen ihre Kasse gewechselt. Landesweit gehöre Assura aber immer noch zu den günstigsten Krankenkassen.

Assura erhöhte ihre Prämien für 2016 um durchschnittlich 9,3 Prozent. 2015 hatte die Kasse 150'000 Versicherte dazugewonnen. Für 2016 konnte sie noch keine genauen Zahlen der Zu- und Abgänge liefern. Es gebe eine Tendenz zur Stabilisierung, hiess es auf Anfrage.

Jüngere wechseln häufiger als ältere

Die Umfrage von Comparis zeigt zudem Tendenzen: Wer eine hohe Franchise gewählt hat, ist eher bereit, die Kasse zu wechseln. Und während sich von den 61- bis 75-Jährigen nur 3 Prozent für eine andere Kasse entschieden, taten dies 15 Prozent der 18- bis 30-Jährigen.

Die Umfrage

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Comparis liess die Umfrage Ende Dezember 2015 vom Marktforschungsinstitut GfK durchführen. Befragt wurden 4000 Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 18 bis 75 Jahren aus allen Sprachregionen.

Beliebt sind «Telemedizin»-Modelle sowie HMO- und Hausarzt-Modelle: Rund 41 Prozent der Wechsler stiegen von einem Standardmodell auf ein solches Alternativmodell um. Die Nachfrage nach solchen Modellen bestätigten in einer Umfrage der Nachrichtenagentur sda mehrere Kassen, darunter Swica, KPT, Atupri, CSS und Concordia.

Swica hält dazu fest, dass 85 Prozent ihrer Versicherten ein Managed-Care-Modell hätten. Bei Neukundinnen und -kunden liege der Anteil bei 95 Prozent. Beide Werte hätten im Vergleich zum Vorjahr noch zugenommen. Swica ist nach eigenen Angaben die Kasse mit dem höchsten Anteil an Versicherten mit Managed-Care-Modell.

«Mit diesen gesteuerten Modellen lassen sich Kosten sparen – das ist genau der Punkt», sagt Schneuwly von Comparis dazu. Entsprechend hätten die Kassen auch ein Interesse daran, möglichst viele Versicherte in dieser Form zu versichern.

Kritik für tiefere Rabatte bei hohen Franchisen

Comparis liess die Umfrageteilnehmer auch zur deren Haltung zur vom Bundesrat vorgeschlagenen Aufhebung der Franchisen von 1000 und 2000 Franken befragen. Je rund 45 Prozent der Betroffenen würden bei einer Abschaffung zur nächsttieferen oder -höheren Franchise wechseln, schreibt der Vergleichsdienst.

Kritisiert wurde die Absicht des Bundesrates, die Prämienrabatte für Versicherte zu kürzen, die hohe Franchisen wählen: Die Mehrheit der Befragten findet das «nicht in Ordnung», so Comparis. Einverstanden mit der Kürzung der Rabatte wären 19 Prozent.

Der Vorschlag des Bundesrates, die Prämien für Personen mit hohen Franchisen zu erhöhen, fiel auch in der Anfang November 2015 beendeten Vernehmlassung durch. Junge Leute müssten damit für die Krankenkasse noch mehr zahlen, und auch Familien und der Mittelstand würden stärker belastet, lautete der Tenor.

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