Die AHV ist dringend auf Einnahmen aus ihren Kapitalanlagen angewiesen. So bewahrte sie 2014 die Rendite aus dem Ausgleichsfonds trotz Mehrausgaben von 320 Millionen Franken im Vergleich mit den eingenommenen Beiträgen vor roten Zahlen.
Die AHV wird voraussichtlich in die roten Zahlen rutschen und ihr Vermögen erodiert.
Derart den auch für 2015 erwarteten Verlust bei der Umlage aufzufangen, wird jedoch nicht mehr möglich sein. Hatten die Kapitalanlagen von AHV, IV und EO 2014 noch eine Rendite von 6.5 Prozent abgeworfen, resultiert 2015 eine Negativrendite von 0,92 Prozent. Bei Anlagen von insgesamt rund 30 Milliarden Franken beläuft sich der Verlust der Sozialversicherungen somit auf 304 Millionen.
Es ist das erste Mal, dass die Ausgleichsfonds der Sozialversicherungen hohe Verluste schreiben. Rückläufige Aktienmärkte und die Aufhebung der Euro-Kursuntergrenze hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt, begründet Compenswiss, so der Sammelname der Ausgleichsfonds, das negative Ergebnis. Ausserdem habe seine Institution drei Millionen Franken an Negativzinsen zahlen müssen, sagt Compenswiss-Verwaltungsratspräsident Marco Netzer.
Auch 2016 kaum eine positive Rendite
Und auch im laufenden Jahr werde es erneut schwierig, eine positive Rendite zu erwirtschaften. Zumal Sozialversicherungsgelder nicht in vergleichsweise riskanten strukturierten Produkten und Beteiligungsgesellschaften angelegt werden dürften.
Mittelfristig soll die bereits aufgegleiste Reform «Altersvorsorge 2020» Verluste der AHV mindern. Diese liegt derzeit beim Nationalrat. Allerdings drohen selbst mit der Reform ab 2030 wieder Verluste. Die definitiven Zahlen für 2015 präsentiert die AHV Ende März.