Die Situation bei den Internetanbietern von privaten Ferienunterkünften hat sich in den letzten Monaten so rasch verändert, dass man jetzt genau wissen wolle, ob es neue Regeln braucht. Das sagte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf gestern in der Fragestunde des Nationalrates.
Der Bundesrat hat darum einen Bericht in Auftrag gegeben, der die Lage analysieren soll – und zwar zügig. «Ich spreche nicht von Jahren, sondern von Monaten bis entsprechende Abklärungen getroffen und Vorschläge gemacht sind», sagte Widmer-Schlumpf
Airbnb zunehmend kommerziell betrieben
Der Bundesrat vollzieht hier eine Kehrtwende. Noch vor wenigen Monaten sagte er nämlich, es bestehe kein Problem mit Airbnb. In der Zwischenzeit aber zeigte sich, dass auf der Internetplattform längst nicht mehr nur Privatleute ihr Gästezimmer vermieten, sondern dass es zum Teil Anbieter gibt, die Dutzende Wohnungen in der ganzen Schweiz anbieten, und somit sehr kommerziell aufgestellt sind.
Das sei ein fundamentaler Umbruch, meint denn auch der Grüne Nationalrat Balthasar Glättli, der den Bundesrat aufgefordert hatte, seine Meinung noch einmal zu überdenken. «Wir müssen schauen, dass wir nicht mit ungleichen Ellen messen zwischen etwa jenen, die ein Dutzend Zimmer anbieten auf Airbnb und jenen, die eine Pension betreiben.»
Forderung nach staatlicher Regulierung
Glättli fordert deshalb, dass künftig auch Airbnb-Anbieter Tourismustaxen abliefern müssen und für sie die gleichen Sicherheitsbestimmungen gelten wie für Pensionen und Hotels. Der Staat müsse hier regulierend eingreifen.
Der Bericht des Bundesrates zu der Situation mit Airbnb wird voraussichtlich bis im Herbst vorliegen.