Diese Situation kennen viele: Man verlässt den Zug, möchte die Treppe hinuntereilen und wird dauernd von Reisenden aus der Gegenrichtung gebremst. Das soll sich ändern. Im Bahnhof Bern hat die SBB am Montag dazu ein Pilotprojekt gestartet, bei dem der Publikumsstrom mit Ampeln gelenkt wird.
Die Aufgänge zu den Geleisen drei und vier sind mit Ampelsignalen ausgerüstet. Fährt ein Zug ein, leuchten die Ampeln über den Aufgängen rot. Wer hinauf will, muss dann bis zu zwei Minuten warten und den ankommenden Passagieren den Vortritt lassen. Die Rampe hingegen bleibt in beiden Richtungen passierbar.
Der Versuch sei ein Baustein in einem grösseren Projekt, sagt Kathrin Amacker von der SBB-Konzernleitung. Der Bahnhof Bern sei vom Personenfluss her schwierig. Das Ampelsystem sei nun «ein nächster kleiner Versuch», die Ströme zu bändigen. «Wir wollen schauen, wie die Akzeptanz für diese Beleuchtung ist. Von da aus werden wir weitergehen.»
Seit einigen Monaten versucht die SBB, die Kunden in der Bahnhofshalle Bern mit Richtungspfeilen am Boden zu lenken. Bisher mit mässigem Erfolg.