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Schweiz Auch die Schweiz soll Lösegeld gezahlt haben

Laut der «New York Times» bezahlen viele europäische Staaten Lösegeld für entführte Staatsbürger. Damit werde die Terror-Organisation Al Kaida von Europa regelrecht finanziert. 2009 habe unter anderen auch die Schweiz 12,4 Millionen Dollar bezahlt. Offiziell gibt es diese Praxis aber nicht.

Regierungen stehen vor dem Dilemma: Sollen sie für Staatsbürger Lösegeld bezahlen, wenn sie Terroristen in die Hände gefallen sind und mit dem Tod bedroht werden? Sollen sie konsequent und unnachgiebig bleiben oder auf verdecktem Weg bezahlen und damit islamistischen Terror alimentieren?

Die «New York Times» erhebt aufgrund einer aufwändigen Recherche den Vorwurf, dass durch die Zahlung von Lösegeldern viele europäische Staaten die Terror-Organisation Al Kaida regelrecht finanzieren. Die Zeitung nennt auch konkrete Zahlen: 2009 habe auch die Schweiz 12,4 Millionen Dollar bezahlt.

«New York Times»

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Bild Zeitungsausschnitt mit der Schlagzeile

« Paying Ransoms, Europe Bankrolls Qaeda Terror ».

Die Recherche von Rukmini Callimachijuly.

Geiselnahmen seine mittlerweile zu einem globalen Millionen-Geschäft geworden, schreibt die Zeitung. Europa habe Al Kaida seit 2008 insgesamt mit 125 Millionen Dollar finanziert.

Die meisten Staaten bezahlen doch

Entführungen seien ein lukratives Geschäft geworden, bestätigt auch Kurt Pelda die Recherchen. Als Reporter reist er regelmässig in Krisengebiete wie Libyen oder Syrien, wo sich Terrorgruppen wie der Islamische Staat (IS) breitmachen.

Die «New York Times» hat Diplomaten, Geheimdienstmitarbeiter und mehrere Geiseln befragt und kommt zum Schluss: Die meisten europäischen Länder bezahlten Lösegelder. Dies meist über verdeckte Kanäle. Spitzenreiter sei Frankreich mit rund 58 Millionen Dollar seit 2008. Es folgen das Emirat Katar und das Sultanat Oman mit rund 20 Millionen Dollar.

Auch die Schweiz hat bezahlt

Die Schweiz hat gemäss den Recherchen 2009 für zwei Schweizer und eine deutsche Geisel 12,4 Millionen Dollar an Al Kaida im Magreb bezahlt. Es ging damals um die Freilassung eines Schweizer Paares in Mali. Bei ihrer Rückkehr in die Schweiz wurden sie offiziell von der damaligen Aussenministerin Micheline Calmy-Rey empfangen.

Das Aussendepartement in Bern wollte «10vor10» zu den Recherchen der US-Zeitung vor der Kamera keine Stellung nehmen. Es teilt aber mit:

Die Schweiz bezahlt keine Lösegelder und fordert alle Staaten auf, ihrem Beispiel zu folgen.
Autor: EDA Eidgenössisches Departement für Auswärtige Angelegenheiten

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