Für eine Bank zu arbeiten, ist kein Privileg mehr. Die Auseinandersetzungen würden immer aggressiver, sagt der Präsident des Schweizerischen Bankpersonalverbands Peter-René Wyder.
Mit der Lieferung von Mitarbeiterdaten an die USA hätte die Situation eine «neue, unzumutbare Eskalationsstufe» erreicht. Es gebe konkrete Hinweise, dass die USA
und Deutschland Erkenntnisse über Steuerhinterziehung in der Schweiz austauschen würden. Das gefährde die Bankmitarbeitenden zusätzlich, ihr Metier sei ein Risikoberuf geworden.
Hohe Arbeitslosigkeit
Das Bankpersonal steht nicht nur wegen des Steuerstreits unter Druck. Zusehends setzen ihm die Restrukturierungen der Branche zu. So waren Ende 2012 über 4250 Bankleute arbeitslos. Gemäss Wyder hat die Arbeitslosenquote der Branche damit zur landesweiten aufgeschlossen. Das gab es selbst in der Bankenkrise 2008 und 2009 nicht.
Die Aussichten für Gekündigte sind nicht rosig. In früheren Jahren kamen die gut ausgebildeten Bankbeschäftigten bei Regionalbanken, Versicherungen oder in der Verwaltung unter. Derzeit ist ihnen dieser Weg verbaut.
Angesichts der ungewissen Perspektiven im Umgang mit Steuerhinterziehung ausländischer Kunden fordert der Verband einen besseren Schutz für Bankangestellte. Zudem plädiert Präsident Wyder für die Aufhebung des Bankgeheminsses.