12 bis 18 Prozent der Bauzonen sind in der Schweiz noch nicht überbaut. Würden diese noch unüberbauten Bauzonen vollständig mit der gleichen Dichte wie bisher überbaut werden, böten diese Platz für bis zu 1,7 Millionen zusätzliche Einwohner. Das zeigt die Bauzonenstatistik des Bundes aus dem Jahr 2012. Doch viele eingezonte Bauzonen liegen brach.
Beispielsweise in der Gemeinde Köniz bei Bern. Dort blockiert die Migros seit längerem ein Stück Land. Die Begründung: Es handle sich um eine statistische Reserve. Und: Bauland-Hortung sei kein migros-spezifisches Phänomen.
Dies hilft der Gemeinde Köniz allerdings herzlich wenig. Andere Flächen zum Bebauen gebe es nicht, heisst es auf Anfrage. Und neues Bauland einzonen wolle man nicht.
Auch Private horten Bauland
So wie Köniz geht es vielen Gemeinden in der Schweiz. Sie haben zwar eingezontes Bauland, doch es liegt brach. Das gilt sowohl für Gewerbeflächen als auch für möglichen Wohnraum.
Denn auch private Eigentümer horten Land. Weil sie es für ihre Kinder aufsparen, auf höhere Preise spekulieren oder – ganz einfach – sich die eigene Aussicht nicht verbauen lassen wollen.
Gemeinde kann Bauland zurückzonen
Weil es das neue Raumplanungsgesetz verbietet, nach Belieben neues Bauland einzuzonen, sind die Kantone nun daran, Massnahmen auszuarbeiten gegen die Bauland-Hortung. Sie setzen dabei vor allem auf Sanktionen: Eine Mehrheit der Kantone will das Kaufrecht für Gemeinden einführen.
Konkret: Ist ein Stück Bauland nach einer gewissen Zeit nicht überbaut, kann es die Gemeinde kaufen oder allenfalls zurückzonen. Andere Kantone wiederum ziehen für unbebautes Bauland höhere Steuern ein. Und Bern überlegt sich, eine Abgabe, eine Art Busse einzutreiben. Am besten rückwirkend, wenn es nach Köniz ginge.