Die Bürgerlich-Demokratische Partei streckt ihre Fühler nach Westen aus: «Neben den zahlreichen internationalen Organisationen verfügt Genf nun auch über eine BDP». Das sagte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf am Mittwochabend an der Gründungsversammlung der Genfer Sektion.
International will die BDP zwar nicht tätig werden. Sie hat aber die kantonalen Wahlen vom Oktober im Fokus. Widmer-Schlumpf zeigte sich überzeugt, dass das Logo der BDP nach der Wahl in Genf bekannt sein werde.
Etwas konkreter wurde der neue Parteipräsident Charles Piguet: Die BDP strebe einen Wähleranteil von sieben Prozent an. Optimistisch zeigt sich auch Caroline Brennecke, Westschweizkoordinatorin der BDP im Gespräch mit Radio SRF. Acht Sitze im Grossrat seien das Ziel. An den Regierungsratswahlen in Genf will sich die BDP hingegen nicht beteiligen. «Dazu ist die Partei noch zu jung», sagt Brennecke.
Jungpolitiker an der Spitze
Jung ist in Genf nicht nur die Partei, sondern auch deren Personal. Parteipräsident Piguet ist erst 26jährig. In der BDP-Mannschaft in Genf gebe es aber auch Personen, die mehr als 30 Jahre alt seien und schon politische Erfahrung gesammelt hätten, sagt Brennecke.
Piguet hat Jura und Wirtschaft studiert. Er will Fokus für die Wahlen auf die Themen Öffentlicher Verkehr, Sicherheit, Wohnen und das Unternehmertum legen.
Fünfte Westschweizer Sektion
Bei der Parteigründung zählte die BDP Genf über 50 Mitglieder. Übertritte von Politikern aus anderen Parteien blieben bisher aber aus. Mit der Gründung der Genfer Sektion ist die BDP nun in fünf der sechs Westschweizer Kantone präsent. Einzig im Kanton Jura fehlt noch eine Kantonalsektion.
Die Romandie habe für die BDP eine grosse Bedeutung, sagte Martin Landolt, Präsident der BDP Schweiz. Er hat sich für nationalen Wahlen 2015 einen Nationalratssitz aus der Westschweiz zum Ziel gesetzt.