Eine SMS statt einer Karte zum Geburtstag, eine E-Mail statt eines Liebeschwurs auf Papier: Wir schreiben immer weniger Briefe und brauchen entsprechend immer weniger Briefmarken.
Bei Pro Patria – die sich für kulturelle und soziale Projekte einsetzt – ist der Verkauf am Einbrechen, sagt der Generalsekretär der Stiftung, Roman Schönauer: «Der Verkauf geht jährlich so im Rahmen von ungefähr fünf Prozent zurück. Das kann man nicht wegleugnen.»
Stiftung kämpft mit Generationenproblem
Zu besten Zeiten nahm Pro Patria mit den Briefmarken weit über eine Million Franken ein, im vergangenen Jahr waren es noch 940'000 Franken, Tendenz: weiter sinkend. Verantwortlich dafür ist nicht nur der Rückgang bei der Briefpost. Es gebe auch immer weniger Schulklassen, die beim Türverkauf mitmachen. Das sei sicher ein Generationenproblem, sagt Schönauer.
Daher seien jetzt andere Einnahmequellen gefordert: «Die Zukunft wird vermutlich darin liegen, dass man vermehrt einfach auf normale Barspenden visieren muss.»
Pro Patria will also häufiger simple Spendenaufrufe verschicken. Und: Seit rund fünf Jahren darf die Stiftung auch Legate – Geld aus Erbschaften – akzeptieren. Es bleibt das Problem, dass die Stiftung vor allem die ältere Generation anspricht.
Neue Strategien entwickeln
Dem widerspricht Schönauer auch nicht, aber: «Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Gedanken über die Zukunft machen. Seit vielen Jahren arbeitet der Stiftungsrat daran, neue Strategien zu entwickeln», sagt er und fügt an: «Aber man lässt auch ein Pferd nicht einfach stehen, dass an sich immer noch läuft, aber gewiss Probleme hat.»
Es brauche jetzt eine Übergangszeit, um neue und jüngere Leute zu gewinnen, die sich an der Spitze der Pro Patria engagieren wollen.