Zum achten Mal seit Einführung der Babyklappe in Einsiedeln ist ein Neugeborenes dort abgelegt worden. Der Säugling bleibe nun rund zehn Tage bei ihnen, sagte der Spitaldirektor von Einsiedeln, Reto Jeger, gegenüber Radio SRF 1.
Währenddem versuchten die zuständigen Behörden, den Buben in einer Familie zu platzieren – «in einer Übergangssituation», so Jeger. Danach werde für das Baby ein dauerhafter Adoptionsplatz gesucht. «Damit es in geordneten Verhältnissen aufwachsen und sich entwickeln kann.»
Ein Vormund übernehme nun die Rechte und Pflichten, wie sie im üblichen Fall den Eltern eines Kindes obliegen würden, teilte das Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz Ausserschwyz mit. Insbesondere werde darauf geachtete, dass die Privatsphären des Knaben und der Mutter gewahrt blieben.
Die Mutter des Kindes kann sich bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Ausserschwyz oder der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) melden, um mit ihrem Baby Kontakt aufzunehmen. Die leiblichen Eltern haben das Recht, bis zum Vollzug einer Adoption das Kind zurückzufordern.
Der kleine Knabe ist das achte Kind, das anonym ins Einsiedler Babyfenster gelegt wurde. Bisher wurden dort zwei Knaben und fünf Mädchen abgegeben. Das Babyfenster in Einsiedeln ist ein gemeinsames Projekt des Spitals Einsiedeln und der SHMK. Es besteht seit 2001 und versteht sich als Hilfsangebot für Mütter in extremen Notlagen.