Manuel Richard, Geschäftsführer der Lotteriekommission Comlot, sagt: «Prima vista sieht es für uns nach einer illegalen Veranstaltung aus.» Die gesetzlich vorgeschriebene Gratisteilnahme am Gewinnspiel sei zu kompliziert, kritisiert er. Im Normalfall müsse der Kunde Waren kaufen, um am Spiel teilzunehmen, was einem Einsatz gleichkomme und daher illegal sei.
Noch diese Woche entscheidet die Comlot, ob sie Strafanzeige einreicht. Coop droht gemäss Lotteriegesetz bei einer Verurteilung eine Busse von maximal 10‘000 Franken.
Coop-Sprecherin Sabine Vulic wollte die drohende Strafanzeige auf Anfrage nicht kommentieren: «Wir haben von der Comlot noch nichts gehört in Zusammenhang mit «Simsala Win». Wir lassen das auf uns zukommen.»
Coop kennt die Spielregeln
Dies ist nicht die erste Strafanzeige der Comlot wegen eines Coop-Gewinnspiels. Seit November 2011 hat die Comlot den Grossverteiler bereits dreimal wegen Verstössen gegen das Lotteriegesetz angezeigt.
Die Anzeigen beziehen sich auf das «1-Millionen-Franken-Spiel», auf «Big Win» und auf «Poli»-Spiele in Einkaufszentren. Alle drei Verfahren sind immer noch bei den Basler Behörden hängig. Comlot-Geschäftsführer Manuel Richard dazu gegenüber «Espresso»: «Aufgrund der viel zu langen Bearbeitungszeit prüfen wir eine Aufsichtsbeschwerde.»