Es ist ein grosser diplomatischer Erfolg für die Schweiz als Nicht-Mitglied im elitären G20-Club. Erst einmal war es ihr gelungen, eine Einladung zu bekommen. Das war vor zwei Jahren unter russischer Präsidentschaft. Die Schweiz konnte damals bei den Vorbereitungstreffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure im Finanzbereich dabei sein.
Chinesen laden Schweiz ein
Nun öffnen auch die Chinesen die Tür einen Spalt breit. Sie haben gerade die G20-Präsidentschaft übernommen und gleich eine Einladung an die Schweiz geschickt, teilte das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen mit.
Die Schweiz hatte im Hintergrund kräftig dafür geweibelt: Sie steht schon länger im Finanz-Dialog mit China. Erst vor zwei Monaten war eine hochrangige Delegation nach Peking gereist, darunter Vertreter von Banken, Finanzmarktaufsicht, Nationalbank und Finanzdepartement.
Mehr Informationen über Arbeiten der G20
Offiziell ging es darum, die Schweiz zum Handelsplatz für die chinesische Landeswährung Renminbi zu machen. Mit Erfolg: Seit Kurzem kann in Zürich mit der Währung gehandelt werden. Noch wichtiger dürfte das zweite Ergebnis der Peking-Reise sein. Die Schweiz wird künftig direkt über die Arbeiten der G20 informiert sein und sich aktiv einbringen können.
Ob in der Finanzmarktregulierung, der Besteuerung grosser Konzerne oder dem Automatischen Informationsaustausch: in den G20 werden oft die Weichen gestellt bei Themen, die die Schweiz direkt betreffen. Das erste Treffen auf technischer Ebene findet noch in diesem Monat statt.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Beim G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im kommenden November wird die Schweiz auch künftig nicht dabei sein. Diese Tür bleibt zu.