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Schweiz Das erste Haus für Super-Sensible

Das europaweit erste Mehrfamilienhaus für Super-Allergiker hat in Zürich seine Pforten geöffnet. Die ersten Mieter sind eingezogen. Unter ihnen Christian Schifferle, der wegen seiner Erkrankung die letzten 20 Jahre auf einem Campingplatz in den Bündner Bergen hauste.

In der Schweiz gibt es gemäss Schätzungen rund 5'000 bis 10‘000 Personen, die an Multiple Chemical Sensitivity (MCS) leiden. Geringste Chemikalien-Konzentrationen oder elektromagnetische Felder können bei diesen Menschen zu akuten gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen, Haut- und Atemwegprobleme, Kreislaufzusammenbrüche sowie chronische Erschöpfung.

Der Alltag, ein Spiessrutenlauf

Rauch und Abgase, Wasch- und Lösungsmittel, aber auch Parfüms und Körpercrèmes: das alles können Auslöser für die Symptome sein. Viele Betroffene können nicht arbeiten, beziehen eine Minimalrente und leben isoliert. Nun ist der Pionierbau für gesundes Wohnen fertiggestellt. Die Stadt Zürich hat für das Pilotprojekt den Boden im Baurecht zur Verfügung gestellt und den 6-Millionen-Bau begleitet.

Leben in der Kiste

Christian Schifferle ist einer der MCS-Betroffenen, die nun im Allergie-Haus in Zürich Leimbach eingezogen sind. Die letzten 20 Jahre nannte er den Aluminium verkleideten Vorbau eines Wohnwagens auf der Lenzerheide und zeitweise gar nur eine Blechkiste sein Zuhause. Alles andere hat er nicht vertragen. Vor ein paar Jahren gründete er die Wohnbaugenossenschaft «Gesundes Wohnen MCS». Für ihn fängt nun ein neues Leben an.

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