- In den 1990er- und 2000er-Jahren erlebte das Faxgerät seine Blütezeit. Dann kam das Internetzeitalter mit Mail, SMS und Co. Seither wurde der Fax weitgehend verdrängt. Doch ganz weg ist er nicht.
- Laut einer Schätzung der Swisscom stehen noch immer rund 400’000 Faxgeräte in Schweizer Büros und Privathaushalten.
- Vor allem in der Gesundheitsbranche ist er nach wie vor präsent. Denn der Fax geniesst noch immer eine höhere Glaubwürdigkeit als E-Mails.
- Mit der Umstellung auf IP-Telefonie im Jahr 2018 kommt der Fax wieder vermehrt unter Druck.
Erfunden wurde der Fernkopierer schon vor rund 180 Jahren. Doch zum Massenprodukt im Arbeitsleben wurde der Fax erst viel später.
In der Schweiz lancierte die Post (damals PTT) 1976 einen ersten flächendeckenden Versuch. Der Aufwand war für die Nutzer beträchtlich, sagt Juri Jaquemet, Kurator am Museum für Kommunikation in Bern: «Man konnte von einzelnen Poststellen aus Bildkopien verschicken. Das war teuer, fünf A4-Seiten kosteten um 30 Franken.»
Ab den 1980er-Jahren liessen sich Geräte für den Privatanschluss erstehen. Der Preis: 20’000 Franken. Das Gewicht: 20 Kilogramm.
Populär und beliebt
In den 1990er- und 2000er-Jahren war das Faxgerät omnipräsent. Die Geräte wurden handlicher und günstiger. Mit dem Fax liessen sich Text- und Bilddokumente einfach und schnell auf der ganzen Welt herumschicken. Doch es war ein Höhenflug auf Zeit, denn parallel begann bereits das Internetzeitalter, das die Kommunikation nachhaltig revolutionieren sollte.
Wer hats’s erfunden
Der Fax ist tot, es lebe der Fax
Laut einer Schätzung der Swisscom stehen noch immer rund 400’000 Faxgeräte in Schweizer Büros und Privathaushalten. In dieser Zahl sind aber auch moderne Multifunktionsgeräte enthalten, die nebst drucken, mailen, scannen auch noch faxen können.
Vor allem in der Gesundheitsbranche, in Reisebüros und auf Anwaltskanzleien wird noch immer gefaxt. Stephanie Balliana, Mediensprecherin des Apothekerverbandes Pharmasuisse nennt ein Anwendungsbeispiel: «Ein Patient mit Dauerrezept kommt in seine Apotheke und verlangt sein Medikament. Wenn das Rezept nicht mehr gültig ist, faxt es der Arzt nach Rücksprache in die Apotheke. Auf diese Weise muss der Patient die Therapie nicht unterbrechen.»
Interessante Links:
Das wäre zwar auch möglich, indem der Arzt das Rezept einscannt und per Mail schickt. Doch sobald es sich um heikle Daten handelt, geniesst der Fax noch immer eine höhere Glaubwürdigkeit. Denn der Absender erhält eine Empfangsbestätigung und sieht, dass das Dokument angekommen ist.
Mit dem Ausstieg aus der analogen Telefonie steigt der Druck auf die Faxgeräte weiter. Diese können zwar weiter genutzt werden, indem sie direkt an den Router angehängt werden. Doch das klappt nicht überall reibungslos. Die Swisscom propagiert deshalb neue digitale Plattformen für einen sicheren Datenaustausch.
Eine Zeitreise mit dem Fax:
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Bild 1 von 8. 1925-35: Bildtelegraf Fultograph, Empfangsgerät mit Walze. Bildquelle: mfk.
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Bild 2 von 8. Und es hat (halbwegs) geklappt! Das ist ein Versuch mit Bildtelegrafie aus dem Jahr 1927. Bildquelle: mfk.
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Bild 3 von 8. Ein ziemliches Monstrum aus dem Jahr 1955: Ein Fernkopierapparat Hell Siemens CA Trans 992/1-G13. Bildquelle: mfk.
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Bild 4 von 8. Circa 1960: Fernkopierapparat Telautograph, Faksimileschreiber Empfänger. Bildquelle: mfk.
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Bild 5 von 8. 1965: Fernkopierapparat Muirhead D-700-AM Receiver. Bildquelle: mfk.
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Bild 6 von 8. Die 1978er: Fernkopierapparat 3M PTT 2346. Bildquelle: mfk.
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Bild 7 von 8. Ein Ascomfax 260 um 1990. Bildquelle: mfk.
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Bild 8 von 8. Der Fax von heute: Fernkopierapparat Brother Fax-T92. Bildquelle: MfK.
Aus dem Museum für Kommunikation in Bern.