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Eine wassergekühlte Fräse frisst Täler in den Granitblock.
Legende: Der 20-Tonnen-Steinblock wird für die Expo in Mailand bearbeitet. Keystone

Schweiz Der Gotthard geht nach Mailand

Die Kantone Graubünden, Tessin, Wallis und Uri präsentieren sich an der Weltausstellung in Mailand mit einer gemeinsamen Ausstellung. Sie soll ihre Bedeutung als Wasserschloss Europas aufzeigen. Doch auch individuelle Auftritte sind geplant.

Das Herzstück der Expo-Ausstellung der Kantone Uri, Graubünden, Wallis und Tessin in Mailand ist ein rund 20 Tonnen schwerer Granitblock, sechs Meter lang und drei Meter breit. Bildhauerisch nachgebildet sind die Berge und Täler des Gotthard-Gebiets. Mit einem Wasserspiel werden die vier Flüsse Rhein, Reuss, Rhonne und Ticino dargestellt.

Zwei Menschen sitzen auf einem Stein im Schnee auf dem Gotthard-Pass.
Legende: Die Gotthardkantone stellen das Wasserschloss Gotthard ins Zentrum ihres Expo-Auftritts. Keystone

Das Wasserschloss von Europa

«Wir wollen zeigen, dass wir das Wasserschloss von Europa sind», erklärt Emil Kälin von der Urner Volkswirtschaftsdirektion. Die Gotthardkantone seien gleichsam an der Quelle des wichtigsten Grundnahrungsmittels – nämlich Wasser. In Mailand solle den Besuchern klar werden, «dass wir das europäische Umfeld aus dem Gotthardraum mit Wasser versorgen».

Es ist ein gemeinsamer Auftritt der vier Gotthardkantone, doch jeder Kanton weist unabhängig von den anderen auf seine eigenen Vorzüge hin. So wirbt Graubünden für seine Naturpärke, Uri stellt sich als Kanton voller technischer Pionierleistungen vor. Dies sei legitim, betont Kälin. Denn: «Schlussendlich kommen die Mittel für diesen Auftritt in Mailand aus Steuergeldern.»

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Hoffen, dass bei den Besuchern etwas hängen bleibt

Immerhin haben sich die Kantone auf den eingangs erwähnten Granitblock einigen können. Das sei nicht selbstverständlich, sagt die Koordinatorin der Ausstellung, Giosia Bullo. «Bei jedem interkantonalen Projekt versucht jeder Kanton, seine eigenen Interessen hervorzuheben», sagt sie. Alles in allem hätten aber konstruktive Diskussionen stattgefunden. «Das wichtigste war das Ergebnis.»

Davon werden sich die täglich schätzungsweise 12'000 Besucher aus der ganzen Welt überzeugen können. Stellt sich die Frage: Was bleibt bei ihnen hängen? «Mit dieser Art von Auftritt besteht die Chance, dass man heraussticht», zeigt sich der Urner Kälin überzeugt. Am Ende des Tages, so hoffe er, erinnere man sich an den Monolith, «das Kernbild des starken, mächtigen Granits aus der Gotthardregion».

Er wünscht sich, dass die sieben Millionen Franken teure Ausstellung in Mailand auch neue Touristen in die Gotthardregion lockt.

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