Die Berufsmatura ermöglicht den Weg an die Fachhochschulen und hat sich etabliert im Schweizer Bildungssystem. Etwa 14 Prozent der Jugendlichen wählen mittlerweile diesen Weg. Allerdings: Diese Quote stagniert seit einigen Jahren.
Ein wesentlicher Grund für die Stagnation: Für die Berufsmatura müssen die Lehrlinge zusätzliche Zeit investieren. Zeit, die ihnen die Unternehmen teilweise dafür einräumen müssen.
Deshalb sind vor allem kleine und mittlere Gewerbebetriebe weniger begeistert. Mit diesen müsse man verstärkt das Gespräch suchen, fordert Markus Maurer, Professor für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich: «Man muss ihnen klar machen: Wenn sie die Berufsmaturität nicht unterstützen, werden immer mehr Eltern aufs Gymnasium setzen. Und das ist ja genau das, was das Gewerbe nicht will.»
Mit Blockkurs-Modellen experimentieren
Daneben sei es wichtig, dass schon Primarlehrer den Schülerinnen und Schülern aufzeigten, welche Möglichkeiten es dank der Berufsmatura gebe. Ausserdem, findet Maurer, sollten bei der Berufsmaturität auch neue Modelle ausprobiert werden. «Das man zum Beispiel mit der Berufsmaturität erst im zweiten Lehrjahr beginnen könnte. Oder das man mit Blockkurs-Modellen experimentiert und das ausprobiert.»
Das könne helfen, dass Unternehmer und Lehrlinge wieder mehr Gefallen fänden an der Berufsmatura. Das wäre ganz im Sinne des Bundes. Denn auch der Bund hegt das Ziel, dass künftig wieder mehr Lehrlinge die Berufsmatura absolvieren.