Die A81 ist sehr beliebt bei Schweizern, um ihre schnellen Autos auszufahren. In der Schweiz können sie das nicht und müssen hohe Strafen zahlen, wenn sie ertappt werden. In Deutschland ist alles billiger und die Kontrolldichte ist viel niedriger, sagt Verkehrsminister Herrmann gegenüber der Zeitung «Heilbronner Stimme».
Müssen die Schweizer nun hinhalten für ein politisches Projekt? «Nein, es geht auch keineswegs darum, Schweizer Autofahrer zu stigmatisieren», sagt der Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart, Edgar Neumann.
Vermehrt illegale Autorennen
In der Tat: Im Interview spricht Verkehrsminister Herrmann auch von deutschen Rasern, aber eben auch von solchen mit dem Kennzeichen CH. Die Polizei stellte auf der A81 sogar vermehrt illegale Autorennen fest. «Die Polizei ist im Zeitraum zwischen August 2014 und November 2015 auf 26 solch illegale Rennen gestossen.»
Der Hintergrund aber ist politisch. Die grün-rote Landesregierung wollte versuchsweise ein Tempolimit einführen. Die CDU war dagegen. Seit den Wahlen im März sitzt die CDU mit am Regierungstisch, aber weil diese Koalition sich noch aneinander gewöhnen muss, war das Tempolimit bislang kein Thema. Eine Kommission prüfe nun die rechtlichen Grundlagen für die versuchsweise Einführung eines Tempolimits auf zwei Teilstrecken.
Was heisst das nun konkret? Ab wann müssen die Raser auf die Bremse? «Das sollten sie jetzt schon», sagt Hermann. Aber er wisse nicht, wann die Regelung eingeführt werden würde, wenn man sich denn einige. Es könne noch einige Wochen dauern, bis diese Prüfung abgeschlossen sei.