Für die Universitäten ist klar: Sie verleihen den Doktor-Titel und das soll auch so bleiben. Die Fachhochschulen aber fordern «Augenhöhe». Auch sie wollen Doktorate ermöglichen.
Nun zeigt sich ein Weg aus diesem Konflikt. Antonio Loprieno, der Präsident der Uni-Rektoren-Konferenz, denkt an gemeinsame Doktorats-Programme, nämlich «dass die Promotion die Eigenschaft der universitären Hochschulen bleibt – dass aber durchaus auch Kolleginnen und Kollegen vom Fachhochschulwesen willkommen und zugelassen sind.»
Basel und Bern als Vorbilder
Die Uni Basel und die Fachhochschule Nordwestschweiz zeigen, wie es gehen könnte: Gemeinsam haben sie das Institut für Bildungswissenschaften gegründet, das seinen Betrieb nun aufnimmt. Hier können Absolvierende beider Hochschulen doktorieren – etwa in Didaktik, Pädagogik oder Bildungssoziologie – betreut von Dozierenden beider Hochschulen. Das Institut gehört zur Universität – der Doktor-Titel wird also von der Uni Basel verliehen. Eine ähnliche Zusammenarbeit gibt es in Bern zwischen der Hochschule der Künste und der Universität.
Modell politisch absichern
So lässt sich der Wunsch der Fachhochschulen, Doktor-Titel zu vergeben, erfüllen. Bei der Rektoren-Konferenz der Fachhochschulen möchte Präsident Thomas Meier aber noch weiter gehen. Er möchte das Modell politisch absichern: «Wir werden ein Kooperationsmodell vorschlagen, wo es darum gehen wird, auf Augenhöhe mit den universitären Hochschulen Promotionsprogramme zu entwickeln. Und dort wo diese Möglichkeit nicht besteht, ist der Vorschlag, dass wir solche Kooperationen auch mit universitären Hochschulen im Ausland machen können.»
Damit wäre ein Alleingang der Fachhochschulen, die Doktorwürde zu verleihen, wohl vom Tisch.