Die Grünen wollen den Bund verpflichten, die Produktion und den Import von Lebensmitteln stärker auf Ökologie und Tierfreundlichkeit auszurichten. Die Partei hat an der Delegiertenversammlung im jurassischen Delsberg eine Volksinitiative auf den Weg gebracht. Der Entscheid fiel mit 132 zu 10 Stimmen bei 21
Enthaltungen.
Laut Initiativ-Text sollen auch importierte landwirtschaftliche Erzeugnisse mindestens die Standards der Schweizer Landwirtschaft erfüllen. Das Angebot von hochwertigen und nachhaltigen Lebensmitteln soll aus fairem Handel und aus bäuerlichen Betrieben gefördert werden.
Grünen-Präsidentin Reguly Rytz rief zudem die Parteimitglieder auf, sich dafür einzusetzen, dass die Partei künftig unter der Bundeshauskuppel stärker vertreten ist. Keiner anderen Partei sei es in den vergangenen 30 Jahren so erfolgreich gelungen, Themen auf das politische Parkett zu bringen. «Ohne Druck von unserer Seite hätte es in der Umwelt- und Sozialpolitik keine Fortschritte gegeben», sagte die Bernerin vor den über 160 Delegierten.
Rytz gibt sich kämpferisch
Doch wenn die Grüne Partei ihre Ziele durchbringen wolle, müsse sie auch in der Lage sein, bei der Umsetzung eine Rolle zu spielen. «Das bedeutet konkret, dass die Grünen stärker werden müssen», sagte Rytz mit Blick auf die eidgenössischen Wahlen im Jahr 2015.
Bezogen auf den sich verschärfenden Klimawandel fand Rytz klare Worte: «Dürren, Fluten, Wetterextreme werden das Leben der Menschen prägen, und die Ressourcen der Erde werden in vielen Regionen ausgereizt sein.» Angesichts der Probleme gäbe es genug Grund, um zu handeln. «Doch der Bundesrat und die bürgerlichen Parteien stecken lieber den Kopf in den Sand», so Rytz.
Unterdessen seien fast alle Parteien «grün» geworden, meinte sie ironisch. «Doch wenn es wirklich darauf ankommt, ist von dieser grünen Welle nicht mehr viel zu sehen.»