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Wer ging nun von unrealistische Annahmen oder veralteten Technologien aus – der Bundesrat oder die Wirtschaft? Die beiden Akteure spielen sich gegenseitig den Ball zu. Auslöser ist die Energiestrategie 2050 des Bundes.
Wissenschaftler der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich untersuchten die volkswirtschaftlichen Konsequenzen der Energiestrategie. Den Auftrag bekam die KOF vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Das Ergebnis der Studie: Die Energiestrategie des Bundesrates beruhe auf unrealistische Annahmen. Je nach Szenario sei mit Einbussen von bis zu 25 Prozent des realen Bruttoinlandprodukts zu rechnen.
Der Bundesrat weist den Vorwurf zurück, von unrealistischen Annahmen ausgegangen zu sein. Und sagt: Die KOF verwende die ökonomischen Strukturen des Jahres 2000. Diesen Kriterien lägen jedoch Technologien der 1980er-Jahre zugrunde.
Das Szenario, das die Grundlage der Energiestrategie 2050 bildet, basiert laut dem Bundesrat nicht auf einem naiven Glauben an die technologische Entwicklung. Vielmehr bilden Technologien die Basis, welche heute bereits verfügbar sind.