An der UNO-Generalversammlung wollen Bundespräsident Ueli Maurer und Aussenminister Didier Burkhalter für Genf kräftig die Werbetrommel rühren. So machte Burkhalter vor Journalisten in New York deutlich, dass die Schweiz in der UNO durchaus ein Gewicht habe, das über ihrem eigentlichen Status liege. «Aus meiner Sicht werde ich versuchen, das internationale Genf wieder etwas in den Vordergrund zu rücken». Man sei hier in einem Wettbewerb mit anderen Standorten.
Um Genfs Ruf als internationale Stadt des Friedens wieder aufzufrischen, soll auch das Palais de Nations in neuem Glanz erstrahlen. Maurer und Burkhalter wollen sich finanzielle und politische Unterstützung für die Renovierung sichern. Diese sei dringend nötig.
Die beiden Schweizer Repräsentanten wollen der Gemeinschaft auch etwas zurückgeben: Sie bieten Unterstützung bei der Durchführung der nächsten Friedensverhandlungen über Syrien an, wie Didier Burkhalter ankündigte.
Das Bürgerkriegs geplante Land war denn auch inoffizielles Hauptthema der Generalversammlung. Ein Treffen dazu habe bereits zwischen Burkhalter und Lakhdar Brahimi, dem UNO-Sondergesandten für Syrien, stattgefunden. Die beiden sprachen über die Möglichkeit einer Genfer Friedenskonferenz zu Syrien. Die Schweiz setze zur Erreichung einer Lösung der Situation voll auf eine politische Lösung, ein Militärschlag unterstütze das Land keines Falls, sagte Burkhalter. Man warte ab, welche Art der Hilfe die Schweiz der Organisation zum Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in dieser Sache leisten könne.
Maurer will «grossen Bruder Amerika» treffen
Bundespräsident Ueli Maurer unterstützt den Vorschlag zu Handen des Sicherheitsrates, die Situation in Syrien an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) zu verweisen. Die Schweiz habe dies zusammen mit 57 anderen Staaten in einem Schreiben gefordert und er werde das in seiner Rede einbringen, sagte er.
Zudem engagiert sich die Schweiz als diplomatische Interessenwahrerin der USA für eine Entkrampfung im Konflikt um das iranische Atomprogramm. Für Burkhalter kommt der Schweiz bei diesen Lösungsversuchen eine zentrale Rolle zu. Er spricht im Fall von Syrien wie von Iran von Chancen, die sich auf einmal auftäten.
Auch treffen die beiden auf internationale Landesvertreter. Dabei hofft Maurer, dass es auch zu bilateralen Gesprächen mit «dem grossen Bruder Amerika» komme.