Das Label «Suisse Garantie» soll Kundinnen und Kunden im Laden garantieren, dass Salat, Milch oder Butter auch wirklich aus der Schweiz stammt. Allerdings produzieren Schweizer Bauern in zunehmendem Masse auch im grenznahen Ausland. Auch dafür gibt es den Stempel «Suisse Garantie».
Bauernverband und Gemüsebauern uneins
Walter Leuzinger, den Präsidenten der Zürcher Gemüseproduzenten erfüllt das mit Sorge. «Wir möchten den Konsumenten garantieren, dass, wo Schweiz draufsteht, auch wirklich Schweiz drin ist», sagt er. Die Mehrheit der Schweizer Gemüsebauern fordert deshalb, dass das Label «Suisse Garantie» nur noch für Früchte und Gemüse aus der Schweiz vergeben wird.
Der Bauernverband hat sich im Gegenteil dafür stark gemacht, dass die Fläche im Ausland auf der Schweizer Bauern sogenannte Schweizer Produkte anbauen dürfen, stark ausgedehnt wird; auf eine Fläche, die 400 Schweizer Bauernhöfen entspricht. Der Bundesrat hat dieser Ausdehnung Anfang September in der entsprechenden Verordnung zugestimmt.
Agromarketing Suisse dürfte nachziehen
Nach diesem Entscheid ist es so gut wie sicher, dass die Vermarktungsagentur, die für das Label Suisse Garantie verantwortlich ist, den Antrag der Gemüsebauern ablehnt. «Wir haben immer erwogen, uns an die Swissness-Vorlage anzulehnen. Daran hat sich eigentlich nichts geändert», erklärt der Präsident der Agromarketing Suisse, Urs Schneider. Definitiv werde der Entscheid aber erst im November fallen.
Entscheidet sich Agromarketing Suisse wie erwartet, wäre dies ein grosser Erfolg für den Bauernverband. Dieser hat sich im Parlament für sehr strikte Swissness-Regeln eingesetzt, für die Schweizer Bauern aber grosszügige Ausnahmeregeln erwirkt.