Ein Waadtländer Ehepaar hat die Sozialhilfe während elf Jahren um fast 600'000 Franken geprellt. Den beiden Pensionierten droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.
Das an der Waadtländer Riviera wohnhafte Ehepaar und dessen Sohn kassierten seit 2004 die Summe von 600'000 Franken in Form von Ergänzungsleistungen zur AHV, Eingliederungsbeiträge und Prämienverbilligungen. Auf die Schliche kamen ihnen die Behörden durch einen anonymen Hinweis.
Der Waadtländer Staatsanwalt Sébastien Fetter führte die späte Aufdeckung auf die geringen Mittel der Waadtländer Verwaltung zurück. Bei der laufenden Strafuntersuchung gehe es auch darum herauszufinden, weshalb das Ganze unentdeckt blieb.
Dank der Mitarbeit der Beschuldigten war es möglich, fast 450'000 Franken zu beschlagnahmen. Laut Fetter handelt es sich um einen der grössten Fälle von Sozialhilfebetrug, die im Kanton Waadt je aufgedeckt wurden. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.