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Bild von Schiff auf dem Genfersee
Legende: Die Stimmbürger lehnten ein Seequerungsprojekt für den Verkehr ab. Nun schlägt die Regierung erneut eine vor. Keystone/Archiv

Schweiz Ein neuer Vorschlag für eine Seequerung in Genf

Genf macht vorwärts. Nicht einmal einen Monat nach dem wuchtigen Nein der Genfer Stimmberechtigten für einen Tunnel, der den Verkehr unter dem See durchführen sollte, stellt die Regierung ein neues Projekt vor. Denn die Innenstadt braucht Entlastung vom Verkehr.

Sie ist wieder da, die Traversée. Diesmal aber nicht die kleine Traversée de la Rade; diese wurde im vergangenen September mit 62 Prozent an der Urne abgelehnt, sondern die Traversée du Lac. Schöner, grösser und teurer wird das neue Projekt, welches die Genfer Regierung nun durchpauken will. Der Verkehrsdirektor Luc Barthasat will vorangehen.

Bezahlt der Bund an das Projekt?

Die Regierung sei schon lange am Planen, nicht erst seit der letzten Abstimmung. Das kleine Projekt war überholt, die Pläne von 2004 entsprachen nicht mehr den Bedürfnissen der Stadt, die gewachsen ist. Deswegen hofft die Regierung nun auf die Zustimmung für das grosse Projekt. Kosten dürfte der Bau zwischen 2,8 und 3,3 Milliarden Franken, je nach dem, ob die Umfahrungsstrasse auf einer Brücke über den See geführt wird oder in einem Tunnel unter dem See durch. Genf hofft auf Gelder vom Bund, denn die Traversée du Lac soll ins Nationalstrassennetz aufgenommen werden. Um das Ganze noch zu beschleunigen, schlägt die Regierung eine Vorfinanzierung durch private Unternehmen vor. Auch eine Überquerungstaxe schliesst Genf momentan nicht aus. 2030 soll das Projekt fertig gestellt sein.

Es ist gut möglich, dass die Genfer diesem Projekt zustimmen werden. Denn in einem Punkt sind sich alle Genfer einig: Die Strassen im Stadtzentrum müssen entlastet werden.

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