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Schweiz Eine Ombudsstelle für die Kesb

Knapp ein Jahr nach dem zweifachen Tötungsdelikt von Flaach soll den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) eine unabhängige Ombudsstelle zur Seite gestellt werden. Gedacht ist diese für schwierige Fälle, wenn die Kommunikation zwischen Betroffenen und der Behörde gestört sei.

Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) waren in jüngster Zeit wiederholt ins Feuer der Kritik geraten, etwa im Zusammenhang mit dem zweifachen Tötungsdelikt in Flaach ZH. Die Kesb sollen deshalb eine unabhängige Ombudsstelle erhalten. Dies teilten die Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (Kokes) und die Guido Fluri Stiftung gemeinsam mit.

Geplant wird die Ombudsstelle derzeit von der Guido Fluri Stiftung. Die Kokes unterstützt das Vorhaben. Die Stelle soll bereits nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen, wie Guido Fluri, Unternehmer und «Vater» der Wiedergutmachungsinitiative, auf Anfrage sagte.

Beratung rund um die Uhr

An die unabhängige Ombudsstelle sollen sich beispielsweise Eltern wenden können, die mit der Kesb in heftigem Streit liegen. Fachleute sollen in allen drei Sprachregionen Betroffene beraten können – möglichst rund um die Uhr. Gedacht ist die Ombudsstelle für schwierige Fälle, wenn die Kommunikation zwischen Betroffenen und der Kesb gestört sei.

Die Kokes regt ausserdem an, vermehrt das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen – statt schriftlich zu kommunizieren. Dadurch sollen Missverständnisse verhindert werden.

Massive Kritikwelle nach Flaacher Tötungsdelikt

Eine hitzige Debatte über die Kesb hatte das zweifache Tötungsdelikt in Flaach am vergangenen Neujahrstag ausgelöst. Die Tat war trauriger Höhepunkt eines Konflikts der Familie mit der Kesb.

Die Kesb waren vor knapp drei Jahren eingeführt worden. Im Gegensatz zu den früheren kommunalen Vormundschaftsbehörden, in denen Laien sassen, setzen sie sich aus Fachleuten zusammen.

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