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Schweiz Elektroautos: Mit Vollgas in die Sackgasse?

Braucht es ein schnelles Ladenetz für Elektroautos? Politisch wird die elektrische Mobilität in der Schweiz gefördert. Doch es gibt Zweifel, ob Elektroautos wirklich so ökologisch sind, wie sie angepriesen werden.

«Reichweitenangst»: Das war heute in Bern das Schlüsselwort. Und die Begründung, warum die Schweiz das Schnell-Ladenetz «evite» braucht. «Wir werden im Verlaufe des Jahres 2013 etwa 150 Schellladesäulen entlang des Schweizer Autobahnnetzes etablieren» so Jörg Beckmann, Geschäftsführer Swiss eMobility. Das ermögliche den Elektroautonutzern innerhalb von 20 Minuten ihr Elektroauto wieder aufzuladen.

Massive Zweifel am Elektroauto hegt Christian Bach. Es sei eine Sackgasse, sagt der 49jährige Automobil-Ingenieur gegenüber der «Rundschau». In seinen Labors habe er festgestellt, dass Elektromotoren umgerechnet genau so viel verbrauchen wie moderne Verbrennungsmotoren. Der so genannte Normverbrauch zeichne ein zu gutes Bild. «In Realität, wenn aber man reale Fahrzyklen misst, sieht man, dass das nicht so ist, und das sind sich noch nicht alle Leute bewusst.»

Umweltfreundliche Elektroautos?

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Zweifel am ökologischen Vorteil des Elektroautos hat auch Rolf Frischknecht. Der ETH-Ingenieur hat die so genannte ESU-Studie «Umweltaspekte von Elektroautos» verfasst. Zwar seien die Treibhausemissionen gegenüber dem besten Dieselfahrzeug um 25 Prozent niedriger, aber: «Wir haben auch die Gesamtumweltbelastung angeschaut und da hat sich gezeigt, dass Elektroautos eine höhere Gesamt-Umweltbelastung haben als ein vergleichbares Dieselauto», so Frischknecht.

Jörg Beckmann von Swiss eMobility zweifelt an der Studie. Er räumt zwar ein, dass technologisch besonders bei den Batterien noch einiges verbessert werden kann. Aber die Zukunft sieht er ganz klar bei der Elektromobilität. Der Verbrennungsmotor hat für Beckmann ausgedient, wegen des Öls: «Es wird teurer, es wird weniger und es wird schmutziger. Das heisst: Wir greifen auf Ölsände zurück, bohren in der Arktis.»

Neue Tankstelle für Elektroautos

Der Bundesrat hat eine Motion angenommen, die einen Masterplan Elektromobilität fordert. Aber auch jetzt wird das Elektroauto schon stark gefördert, sagt Rudolf Dieterle, Vorsteher des Bundesamtes für Strassen: Es gebe keine Mineralölsteuer auf Strom, die Kantone erliessen sehr häufig teilweise oder ganz die Motorfahrzeugsteuer und auch die Importsteuer sei nicht geschuldet.

Die erste Schnellladestation des evite-Netzes steht an der Autobahnraststätte Kölliken-Nord. Dort können ab heute Elektroautos aller Modelle tanken.

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