Über Jahre hinweg missbrauchte ein früherer Tessiner Schwimmtrainer mindestens 15 Knaben.
Das Luganeser Strafgericht sprach ihn nun schuldig. Das Urteil: elf Jahre Gefängnis wegen mehrfach begangener sexueller Nötigung, Schändung und Kindsmissbrauch.
Dem Mann sei sich immer bewusst gewesen, was er tat, sagte der Vorsitzende Richter bei der Verlesung des Urteils. Er habe die Konsequenzen seiner Taten einschätzen können. Die Opfer hätten keine Chance gehabt, sich zu entziehen. Denn der Schwimmtrainer setzte laut Richter bei seinen Taten Autorität und sein Ansehen ein.
«Mitleid hatte der Täter nur mit sich selbst»
Entsprechend sprach das Gericht von einer sehr schweren Schuld. Er habe mindestens 15 Knaben – inzwischen erwachsene Männer – die Chance auf eine eigenständige, gesunde sexuelle Entwicklung in der Jugend genommen. Die Betroffenen hätten schwerwiegende psychische Verletzungen erlitten.
Zudem hätte der nun Verurteilte während der Verhandlung kein wahres Bedauern gegenüber seinen Opfern gezeigt, so der Richter weiter. Mitleid habe er immer nur mit sich selbst gehabt.
Strafmildernd angerechnet wurden dem 71-Jährigen unter anderem sein Alter, seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Justiz und seine angeschlagene Gesundheit.