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Schweiz Ex-Spitzendiplomat Luzius Wasescha ist tot

Der ehemalige Schweizer Diplomat Luzius Wasescha ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Er hatte die Schweiz jahrzehntelang im Bereich der Handelspolitik vertreten.

Wasescha mit Mikrofon
Legende: Wasescha hatte die Schweiz jahrzehntelang im Bereich der Handelspolitik vertreten. Keystone

Der frühere Diplomat Luzius Wasescha ist tot. Er starb vergangene Woche im Alter von 70 Jahren. Der Professor für Europastudien der Universität Freiburg, Gilbert Casasus, veröffentlichte am Montagnachmittag einen Nachruf auf dem Westschweizer Nachrichtenportal hebdo.ch.

Luzius Wasescha sei «einer unserer besten Diplomaten gewesen», schreibt Casasus.

Bereits am Vortag waren Informationen über Waseschas Tod auf Twitter kursiert. Eine offizielle Bestätigung war jedoch vor dem Nachruf nicht zu erhalten, und auch die Umstände seines Ablebens waren zunächst unklar.

Nach einer Dissertation in Rechtswissenschaften an der Universität Lausanne begann Luzius Wasescha seine Karriere 1980 in der Bundesverwaltung im Integrationsbüro des Aussendepartements (EDA). Danach war er erster Botschaftssekretär der Schweizer Mission bei den internationalen Organisationen in Genf.

Auch im Ruhestand engagiert

In den 1990er-Jahren koordinierte er die Schweizer Verhandlungsdelegation in der Uruguay-Welthandelsrunde und war für deren Umsetzung verantwortlich. Parallel dazu führte er als Unterhändler von 1994 bis 2000 die bilateralen Verhandlungen mit der EU im Bereich des öffentliches Beschaffungswesens.

Von 2001 bis 2004 war Wasescha Vorsitzender im Handelsausschuss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In den Jahren 2007 bis 2012 repräsentierte er als ständiger Vertreter die Schweiz bei der Welthandelsorganisation (WTO). In dieser Funktion war er damit auch WTO-Chefunterhändler.

Auch nach seiner Pensionierung blieb Wasescha aktiv. Er leitete den Vorsitz des Beirates des World Trade Institute an der Universität Bern und war Lehrbeauftragter an den Universitäten Bern, Genf und St. Gallen. Seit 2013 präsidierte er auch die Lobbyorganisation Interessensgemeinschaft Agrarstandort Schweiz. Zudem amtete er als Vereinspräsident des Bündner Naturparkes Ela.

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