Expo 2015
Die Schweizer Expo-Veranstalter haben den Pavillon der Schweiz in Mailand vorgestellt. Der Begegnungsort setzt auf Understatement und nüchterne Formen.
Die Besucher des Schweizer Pavillons werden auf einen «funktionalen, sauberen und klar strukturierten» Pavillon treffen, sagte der Chef der Schweizer Expo-Präsenz Nicolas Bideau an der Medienkonferenz auf dem Expo-Gelände. Er sei in dieser Hinsicht «typisch schweizerisch», so der EDA-Mitarbeiter.
Aus Kritik gelernt
Im Zentrum der Schweizer Präsenz stehen vier Silotürme, die mit Wasser, Salz, Apfelringen und Kaffee gefüllt sind. Sie hatten in den vergangenen Monaten für Wirbel gesorgt: Der Wasserturm sollte ursprünglich mit Wasserflaschen von Nestlé gefüllt werden.
Nach den negativen Rückmeldungen habe man aber «gelernt» und biete im Turm nun Wasserbecher an, aus denen die Besucher lokales Trinkwasser trinken können, sagte Bideau.
Alle Türme sind in Stockwerke unterteilt und können nur mit einem kostenlosen Zugangspass betreten werden. So werde sichergestellt, dass im Schweizer Pavillon, der als «offene Plattform» konzipiert wurde, nicht zu viele Besucher gleichzeitig in die Türme strömen.
Spielerisch ins Gewissen reden
In den Türmen können sich die Besucher über die Folgen ihres Konsums bewusster werden, erklärte Bideau. Denn alle feilgebotenen Ressourcen in den Türmen sind endlich und wer sich vollständig mit den Schweizer Gratis-Produkten eindeckt, lässt nichts mehr für spätere Besucher übrig.
Wenn sich ein Stockwerk in einem Turm vor den anderen leere, dann müsse erst gewartet werden, bis auch die Ressourcen in den übrigen Türmen aufgebraucht sind, bevor neue Lebensmittel freigegeben werden.
Punktgenaue Fertigstellung
«So wollen wir das Bewusstsein schärfen, dass wir mit unserem Lebensmittelkonsum Teil einer Kette sind und die verfügbaren Ressourcen endlich», erklärte Bideau.
Der Konsum beeinflusst zugleich die Struktur des Pavillons, da sich die einzelnen Stockwerke der Türme mit zunehmendem Verbrauch absenken werden.
Der Auftritt der Eidgenossenschaft ist nicht spektakulär aber – im Gegensatz zu anderen – auf den Tag genau fertig geworden. Sprichwörtliche Zuverlässigkeit eben, auch das gehört zur Schweiz.
Arbeiten laufen auch Hochtouren
Die Mailänder Weltausstellung wird am 1. Mai ihre Pforten öffnen. Noch gleicht das Ausstellungsgelände aber vielerorts einer Grossbaustelle.
Einige Länder seien noch hinter dem vereinbarten Zeitplan, liess auch Bideau wissen. Bereits vor drei Wochen hatten verschiedene italienische Medien berichtet, dass der italienische Pavillon erst nach Eröffnung fertiggestellt werden könnte.