Dramatisch ist das Nachwuchsproblem der Förster im Kanton Thurgau. Bis ins Jahr 2030 gehen im Ostschweizer Kanton 60 Prozent der Förster in den Ruhestand. Dieser Förstermangel liegt hier über dem Schweizer Durchschnitt, sagt Daniel Böhi, Thurgauer Kantonsforstingenieur. «Wir haben zwar gute und erfahrene Förster, aber die werden irgendwann pensioniert.»
Beruf der Jugend schmackhaft machen
Die Förster sind also überaltert. Schweizweit müssen pro Jahr über 30 Stellen neu besetzt werden. In den letzten Jahren aber haben nur etwas über 20 Personen die zweijährige Weiterbildung vom Forstwart zum Förster absolviert.
Nun soll der Jugend der Beruf schmackhaft gemacht werden. Schliesslich genössen Förster viele Vorzüge, schwärmt Kantonsforstingenieur Böhi. «Sie haben viele Freiheiten und sind viel draussen.» Zudem könnten sie ihre Arbeit mitgestalten und sich mit der schönsten Materie überhaupt beschäftigen – dem Wald.
Frauen im Visier
Der Försterberuf sei zwar körperlich anstrengend, gibt Böhi zu. Doch die Bäume, die Ruhe und die Natur entschädigten für die Strapazen. Mit einer Imagekampagne will die Branche den drohenden Fachkräftemangel im Wald bekämpfen.
Im Thurgau hat man Quereinsteiger und Frauen im Visier. «Frauen sind ebenfalls geeignet. Diesen September hat eine Frau aus dem Thurgau die Försterschule erfolgreich abgeschlossen.»
In unserer ökologisch orientierten Welt müssten Forstberufe eigentlich im Trend liegen, sagt der Thurgauer Kantonsforstingenieur Daniel Böhi weiter. Eltern würden ihre Kinder aber lieber an Universitäten und Hochschulen sehen, dabei gehe vergessen, dass der Weg zum Forstingenieur beispielsweise zwingend über eine Fachhochschule führt.