Effizienter und einfacher werde das Abrechnen von Spitalaufenthalten, hiess es zuerst, doch nun zeigt sich: Der Wechsel zur elektronischen Rechnung macht erst einmal mehr Arbeit.
Neu müssen die Spitäler mit der Rechnung Daten liefern, die über Diagnosen und Behandlungen informieren - wegen der diagnosebezogenen Fallpauschalen. Diese heiklen Patientendaten dürfen nicht direkt an die Krankenkasse gehen. Damit das Arztgeheimnis und der Datenschutz gewahrt bleiben, gehen die Daten neu an eine vorgelagerte Stelle.
Rund ein Drittel aller Krankenkassen haben inzwischen eine solche zertifizierte Datenannahmestelle. Sie prüft die Rechnung. Wenn etwas auffällt, meldet die Stelle das der Krankenkasse und diese kann beim Spital weitere Informationen einholen.
Mehr Anfragen von Spitälern
Aus Sicht des Spitaldachverbandes H-Plus klappt das gut, wie Sprecherin Dorit Djelit sagt. Ihnen seien keine Probleme mit der Datenübermittlung zwischen Spital und Krankenversicherung gemeldet worden. «Einzig ist die Rückfragequote etwas höher als vor Einführung des Systems mit den Datenannahmestellen.» Konkret fragen die Krankenkassen doppelt so häufig nach wie zuvor. «Das betrifft aber vor allem Spezialkliniken – wie etwa Kinderspitäler oder Uni- und Zentrumsspitäler, die vor allem mit komplexen Fällen konfrontiert sind. Hier schauen die Krankenkassen genauer hin», betont Djelit.
Für Krankenkassen und Spitäler bedeutet die Umstellung also zuerst einmal mehr Arbeit. Das bestätigt Paul Rhyn, Sprecher des Krankenkassenverbands Santésuisse. Er hoffe aber auf die Zukunft, der Versicherer sei daran interessiert, seinen Aufwand gering zu halten. Zudem wolle er dort, wo Fehler auftreten, gezielt eingreifen können. «Jetzt sind wir noch in der Anlaufphase, aber wenn das System voll umgesetzt ist, wird da sicher eine Effizienzsteigerung resultieren.»
(aebn;)