Am Ende sind es versöhnliche Worte, die der Korruptions-Spezialist Mark Pieth zum Reform-Prozess der Fifa findet. Ob diese den Kurs einhält, hänge jetzt ganz von ihr ab, sagte er in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF.
«Kein neues Jamboree»
Zwar habe Fifa-Chef Sepp Blatter spät mit Reformen begonnen. Es sei ihm aber anzurechnen, dass er es überhaupt getan habe. Was er mit der neuen Ethik- und der Audit-Kommission erreicht habe, werde die Fifa langfristig als Organisation verändern, sagte Pieth.
Zuletzt habe seine Arbeit unter dem Machtkampf zwischen Blatter und Uefa-Boss Michel Platini gelitten. «Ich möchte nicht nochmal in ein grosses Jamboree, wo die Fraktionen aufeinander losgehen», so Pieth.
Vorwurf der Behinderung
Nun will Pieth die Schweiz in die Pflicht nehmen. Sie solle Mindeststandards für internationale Sportorganisiationen festlegen und ans Steuerrecht binden, forderte er erneut.
Strafrechtprofessor Pieth war Vorsitzender der Kommission für Good Governance und sollte die von Skandalen geplagte Fifa reformieren und ihr zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen. Anfang des Jahres hatte er hochrangige Funktionäre beschuldigt, die Erneuerung massiv zu behindern.