Fifa-Chef Sepp Blatter ist laut «10vor10»-Recherchen in einen fragwürdigen Deal verwickelt. Er soll offenbar TV-Übertragungsrechte unter dem Marktwert an Ex-Fifa-Funktionär Jack Warner verkauft haben.
Stossend sei, dass Blatter seine Interessen und diejenigen von Jack Warner wahrnehme und nicht diejenigen der Fifa, sagt Guido Tognoni, ehemaliger Pressechef der Fifa, in der Sendung «10vor10».
Rechtliche Konsequenzen?
Der Fifa-Präsident entziehe dem Fussball somit viele Millionen Dollar oder Franken – Geld das dem Fussball gehöre, gelange in die Kassen von Jack Warner. «Wobei man sich noch fragen muss, ob Jack Warner die 600'000 Dollar auch bezahlt hat», so Tognoni.
Fifa-Präsident Blatter habe aber gewisse Fortschritte gemacht, so Tognoni. «Früher gingen diese Rechte jeweils noch für einen Dollar weg. Jetzt zwar für 600'000 Dollar, aber immer noch ein Trinkgeld.»
Die Sache könnte gemäss Tognoni auch rechtlich zum Problem für Sepp Blatter werden. «Es kommt nun darauf an, wo man das Delikt lokalisiert. Die US-Amerikaner reagieren ja sehr empfindlich auf Korruption. Wenn sie nun das Delikt in Nordamerika ansiedeln, dann wird es besonders eng.» In der Schweiz sei das ungetreue Geschäftsführung. Blatter habe Glück, dass das revidierte Korruptionsstrafrecht noch nicht in Kraft ist. Denn dies wäre ein typischer Fall für das neue Gesetz.