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Schweiz «Food Waste» – wenn aus Lebensmitteln Abfall wird

«Food Waste» nennt sich neudeutsch ein Phänomen, das mit dem Begriff «Verschwendung» treffend umschrieben ist: Ein Drittel aller Lebensmittel in der Schweiz landet jedes Jahr im Abfall statt auf dem Teller. Umweltorganisationen fordern Gegenmassnahmen. Die Politik hat das Problem erkannt.

In Schweizer Haushalten summiert sich der «Essensabfall» auf eine Million Tonnen jährlich. Erhoben hat die Zahlen der WWF. Er fordert Gegenmassnahmen: bis 2025 soll eine Reduktion von 50 Prozent erreicht werden. Doch das Problem beginnt nicht erst beim Endverbraucher.

Beispielhaft dafür: Die Ausschussware beim Kartoffelanbau. Laut dem WWF landet nur gerade jede Dritte Kartoffel auf dem Teller, der Rest ist für den Verkauf zu klein – er wandert ebenfalls auf den Müll.

Organisationen wie «Foodwaste.ch» leisten mit diversen Projekten Aufklärungsarbeit. Die Organisation zeigt etwa an der Olma, wie altes Brot zu Paniermehl verarbeitet werden kann. Projektleiterin Dominique Senn sieht in solchen Initiativen «einen Grundstein, um das Problem anzugehen.»

Unterschiedliche politische Lösungsansätze

Gefordert ist indes auch die Politik. Parteiübergreifend herrscht Konsens, dass etwas getan werden muss. Wie der WWF verfolgt die SVP mit einer Motion ein konkretes Ziel, um 30 Prozent soll der «Food Waste» bis 2020 verringert werden.

Anders die Grünen, die mit ihrer Fairfood-Initiative keine fixen Vorgaben machen wollen: «Wir lassen der Branche auch gewisse Spielräume», sagt Co-Präsidentin Regula Rytz in der «Tagesschau». «Wir wissen, dass sie auch nach Lösungen suchen.»

Doch Rytz nimmt auch die Verbraucher in die Pflicht: «Es ist ein Programm, bei dem auch die Konsumenten mitmachen müssen.»

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