Immer wieder sorgen wildernde und streunende Hunde für Probleme. Das kann Hanspeter Egli bestätigen. Er ist Präsident des Jägerdachverbandes JagdSchweiz.
Es sei ein schlimmes Bild, wenn ein streunender Hund ein Reh anfalle, sagt er. «Sie jagen die Rehe, bis sie ermüden und dann packen sie die Rehe von hinten», sagt er und fügt an: «Sie töten die Rehe dabei nicht sofort, sie beissen sie oft im hinteren Teil des Körpers und die Tiere gehen elend zu Grunde.»
In der Schweiz haben streunende Hunde allein im vergangenen Jahr 632 Rehe gerissen. Nicht nur für Rehe können unbeaufsichtigte Hunde zum Problem werden, sondern auch für Hasen und für bodenbrütende Vögel, erklärt Urs Tester, Biologe und Abteilungsleiter bei Pro Natura.
Wichtig: Hundebesitzer informieren
Bei einem unbeaufsichtigten Hund komme schnell wieder der Jagdinstinkt zum Vorschein. «Das kann einerseits die Tiere aufschrecken, so dass beispielsweise die Vögel nicht mehr auf ihr Nest zurückkommen oder sie können eben solche Junghasen finden», sagt er. Und: Finde das häufig statt, könne das zu einem Rückgang der Hasenpopulation führen.
Vielen Hundehalter sei das gar nicht bewusst, sagt Tester: «Meine Erfahrung ist, dass die Hundebesitzer häufig gar nicht realisieren, dass ihr Hund – der da frei auf dem Feld unterwegs ist – wahrscheinlich jagt und dass Wildtiere betroffen sind.»
Deshalb sei es wichtig, die Hundebesitzer richtig zu informieren. Die Hundehalter könnten einen grossen Beitrag zum Wildtierschutz leisten, wenn sie ihre Lieblinge richtig beaufsichtigten.