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Schweiz Gegen die Immobilienblase – heute gilt es ernst

Ab heute wenden die Banken schärfere Regeln bei der Hypothekenvergabe an. Wie reagieren die Kaufwilligen?

Im unteren und mittleren Preissegment gibt es nach wie vor viele Interessenten für ein Eigenheim. Hypothekarexperte Lorenz Heim vom Vermögenszentrum stellt aber fest: Derzeit müsse manch einer den Traum vom Wohneigentum verschieben – wegen der verschärften Anforderungen der Banken. «Es gibt Leute, die sich am Montag eine Liegenschaft nicht mehr leisten können. Diese Käufer werden länger warten müssen, bis sie sich etwas kaufen können,» erklärt Heim weiter

Früher mit dem Abzahlen beginnen

Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, braucht in der Regel 20 Prozent Eigenkapital. Bis zwei Drittel des Hauspreises finanzieren die Banken als erste Hypothek, ohne Pflicht zur Rückzahlung. Was darüber hinausgeht – die zweite Hypothek – musste bisher innert 20 Jahren zurückbezahlt werden.

Neu hat man noch 15 Jahre Zeit. Und man muss schon im ersten Jahr mit Abzahlen beginnen. «Also nur, wer mehr verdient, kann auch innerhalb von 15 Jahren die Hypothek zurückzahlen», so Heim.

Gewünschter Effekt eingetreten

Bereits seit zwei Jahren gilt: Nur noch 10 Prozent des Kaufpreises dürfen aus der Pensionskasse stammen. Laut Immobilienexperte Patrick Schnorf, Leiter Research Wüest & Partner, haben die Verschärfungen den gewünschten dämpfenden Effekt.

Und: «Die Preise stabilisieren sich, das ist auch eine Folge des gestiegenen Angebots.» Es gebe in diesem Jahr wieder mehr Wohnungen auf Markt. Dies, obwohl die Nachfrage nach wie vor hoch, und die Zinsen nach wie vor tief seien, sagt Patrick Schnorf.

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