Derzeit schliessen in der Schweiz etwa 18'000 Personen pro Jahr eine höhere Berufsbildung (HBB) mit einer eidgenössischen Prüfung ab. Im Vergleich zu Hochschulabgängern tragen diese Absolventen von den Kosten rund einen Drittel mehr selbst. Der Bundesrat möchte sie deshalb finanziell entlasten.
Er hat dazu ein entsprechendes Massnahmenpaket genehmigt. Wie hoch der Bundesbeitrag zur Unterstützung der HBB-Absolventen ausfallen soll, hat er noch nicht entschieden. Vor den Medien in Bern nannte Bundesrat Johann Schneider-Ammann eine Spannweite von 60 bis 100 Millionen Franken pro Jahr.
Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) hatte dafür 400 Millionen Franken gefordert. Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) muss nun bis Ende Jahr einen Vernehmlassungsentwurf erarbeiten, um den Vorschlag zu konkretisieren.
Bessere Chancen im weltweiten Wettbewerb
Neben der finanziellen Unterstützung soll auch die bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse zu einer Stärkung der schweizerischen Berufsbildung beitragen. Dies besonders im Hinblick auf den internationalen Arbeitsmarkt und die Mobilität.
Künftig soll jeder Schweizer Berufsbildungsabschluss in eines von acht Niveaus eingestuft werden. Zudem wird für jeden Abschluss der beruflichen Grundausbildung eine Zeugniserläuterung und für jeden Abschluss der höheren Berufsbildung ein Diplomzusatz erstellt. Diese enthalten allgemeinverständliche Informationen zum Abschluss. Ferner soll intensiver für die höhere Berufsbildung geworben werden.
Gegen «Verakademisierung» der Bezeichnungen
Mit dem eingeschlagenen Kurs bestätigt der Bundesrat seine ablehnende Haltung gegenüber der Einführung neuer Titel wie einem «Professional Bachelor» oder «Professional Master» in der höheren Berufsbildung. Durch eine Vermischung akademischer und beruflicher Abschlussbezeichnungen würde der Informationsgehalt der verschiedenen Titel abnehmen, heisst es in der Mitteilung des WBF.