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Schweiz Gesucht: Kindergärtner und Französischlehrer

Der Lehrermarkt in der Deutschschweiz entspannt sich leicht. Der Kindergarten allerdings bleibt eine «Problemstufe». Und die Suche nach Französischlehrer gestaltet sich «schwierig bis hoffnungslos».

In der Deutschschweiz lässt der Lehrermangel leicht nach. Auf das neue Schuljahr sind an den meisten Schulen genügend Bewerbungen eingegangen.

Prekär bleibt die Situation aber bei Lehrpersonen für den Kindergarten, Fremdsprachen und Integrative Förderung. Dies zeigt eine repräsentative Erhebung des Verbandes Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH). Insgesamt nahmen daran im Mai 825 Verbandsmitglieder aus der Deutschschweiz teil.

Französisch? Nein, danke

Noch grössere Mühe als im Vorjahr haben die Primarschulleiter dieses Jahr bei der Suche nach Fachlehrpersonen für Fremdsprachenfächer und Textiles Werken. 61 Prozent der Befragten bezeichnen das Vorhaben als «schwierig bis hoffnungslos». Bei der Suche nach Lehrpersonen für die Integrative Förderung kommen gar 84 Prozent der Schulleiter zu dieser Einschätzung. Die Situation bleibe damit sehr angespannt, schreibt der Verband.

Der in den Kantonen unterschiedlich stark ausgeprägte Fachlehrermangel habe «hausgemachte» Gründe, so der VSLCH. In der Zentralschweiz zum Beispiel hätten Diskussionen über die Abschaffung des Frühfranzösischen dazu geführt, dass immer weniger Studierende Französisch als Ausbildungsfach wählen.

Tiefer Lohn schreckt Kindergärtner ab

Kindergartengruppe mit Lehrerin beim Pausenbrot
Legende: Trotz gleichwertiger Ausbildung verdienen Lehrpersonen auf Kindergartenstufe oft weniger als Primarschullehrer. Colourbox

Auch der Kindergarten bleibe weiterhin eine «Problemstufe». Mehr als ein Drittel der Befragten sehe die Nachfrage- und Angebotssituation als kritisch. Bei den Kindergartenlehrpersonen scheint der Lohn ein Grund für den Fachkräftemangel. Denn in einigen Kantonen verdienen sie weniger als andere Lehrpersonen, obwohl sie eine gleichwertige Ausbildung absolviert haben.

Trotz der schwierigen Ausgangslage ist der Schulleiterverband zuversichtlich, dass die meisten Stellen auf das neue Schuljahr besetzt werden können.

Von einem allgemeinen akuten Lehrermangel wollen deshalb die Schulleiter nicht sprechen. Auf der Unterstufe etwa gingen bei 85 Prozent der Schulen viele bis genügend Bewerbungen ein, auf der Mittelstufe waren es 72 Prozent.

Kantone stehen in Konkurrenz

Für eine Vollbesetzung seien jedoch oft unbefriedigende Kompromisse nötig, schreibt der Schulleiterverband. So müssten beispielsweise Lehrpersonen heilpädagogische Aufgaben übernehmen, für die sie gar nicht oder nur unzureichend ausgebildet seien.

Nicht verzichten können die Schulleiter wohl auch dieses Jahr auf Lehrpersonen aus dem nahen Ausland. Der Verband fordert, es müssten weiterhin mehr Lehrpersonen ausgebildet werden. Zudem müssten bildungspolitische sowie kantonsübergreifende Einflüsse korrigiert werden. Zum Beispiel würden heute Lehrpersonen aus dem Kanton Bern in den Nachbarkanton Solothurn abwandern, weil dort bessere Löhne bezahlt werden.

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