Verschiedene Greenpeace-Teams hatten im Mai und Juni dieses Jahres in acht entlegenen Gebirgsregionen verschiedene Wasser- und Schneeproben entnommen. Die Analyse dieser Proben ergab, dass sich sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in allen Regionen wiederfinden. Die höchste Konzentration wiesen Proben aus den Alpen aus, darunter jene von der Macuner Seeplatte im Engadin, welche sich im Schweizer Nationalpark befindet.
Greenpeace Schweiz bezeichnet es als Widerspruch, dass «ausgerechnet die mit Natur werbenden Outdoor-Firmen» auf PFC setzen. «Die Outdoorindustrie muss auf diese gefährlichen Stoffe gänzlich verzichten. Stattdessen soll sie auf Alternativen setzen, die bereits vorhanden sind», sagt Julia Bangerter, Leiterin Chemiekampagne Greenpeace Schweiz. Bereits heute würden verschiedene Unternehmen Bekleidung ohne PFC herstellen.
Kaum Alternativen zu PFC
Von PFC sind laut Bangerter alle betroffen: «Alle, die gerne in den Bergen unterwegs sind, wandern, Ski fahren, mit dem Velo unterwegs sind oder auch in der Stadt mit Hund spazieren gehen und dafür Kleidung tragen, welche sie vor Wind und Wetter schützen sollen.»
Über vollwertige Alternativen zu PFC gehen die Meinungen aber auseinander. Beim unabhängigen Textilprüfunternehmen Testex in Zürich relativiert man. Laborleiter Jean-Pierre Haug erklärt: «Ich empfehle sämtlichen Textilherstellern, auf PFC zu verzichten. Wenn die Gebrauchseigenschaft aber besonders wichtig ist, dann führt im Moment kein Weg an PFC vorbei.» Die Kehrseite von PFC sei aber hinlänglich bekannt. So betrage die Halbwertzeit im Körper rund 5 Jahre, was extrem lange sei. Viele PFC seien in der Schweiz aber bereits heute verboten.