Das Grenzwachtkorps (GWK) hat seit den Anschlägen in Paris seinen Aktionsplan kurzfristig ausgebaut. «Ich glaube, dass wir die aktuelle Lage so meistern können», sagt GWK-Chef Jürg Noth. «Wenn sich die Lage massiv verschärft, glaube ich, dass ich Hilfe brauche von Partnerorganisationen, sprich von den Kantonspolizeien oder allenfalls von der Militärpolizei.» Zurzeit ist die Lage in der Schweiz aber unter Kontrolle.
Die Gefahr, dass Terroristen trotzdem als Flüchtlinge einreisen könnten, sei jedoch real. «Dieses Risiko besteht», sagte Noth. Hauptgründe dafür seien die nicht mehr funktionierenden Kontrollen der Aussengrenzen und die sehr mangelhaften Binnengrenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union.
Verzicht auf das Wünschenswerte
Das Grenzwachtkorps beschränke sich momentan auf seine sicherheitspolitischen Aufgaben und auf Einsätze wegen der zunehmenden Migrationsströme. Es gebe beispielsweise verschiedene Fahndungsaufrufe. Die Grenzwächter folgten dabei auch ihrem Bauchgefühl und ermittelten dort, wo sie das Gefühl hätten, erfolgreich zu sein.
«Wir haben keine Zeit für Nice-to-have-Dienstleistungen und müssen auf weniger prioritäre Aufgaben verzichten», sagte der oberste Grenzwächter. Zudem wiederholt er seine Forderung an die Politik nach mehr Personal. «Wenn es finanzierbar ist, brauchen wir 200 bis 300 zusätzliche Arbeitskräfte.» Es dauere bis zu drei Jahren, bis ein Mitglied des Corps fertig ausgebildet sei.