Derzeit schwappt mal wieder eine Grippewelle durch die Schweiz. Doch auch wer sich vorsorglich mittels Impfung wappnen wollte, kann dieser Tage leicht das Nachsehen haben. Denn der biologische Schutzwall funktioniert nicht so, wie geplant.
Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit bringt es ohne Umschweife auf den Punkt: «Das Grippevirus, das dieses Jahr die Grippewelle angeschoben hat, ist leider im Impfstoff nicht optimal abgedeckt.» Der Grund: Das Virus hat mutiert, es hat sich verändert, seit der Impfstoff im letzten Sommer produziert wurde.
Warnende Stimmen
Normalerweise kein Problem, sagt Koch: Aber: «Die Viren mutieren sehr häufig. Aber häufig gelingt es eben auch, den Impfstoff rechtzeitig anzupassen. Dieses Mal ist das leider nicht gelungen. Das letzte Mal, dass wir das gesehen haben, ist jetzt mehr als zehn Jahre her.»
In Deutschland warnen Impf-Experten schon: Die diesjährige Impfung wirke nur in 30 Prozent aller Fälle. Der Normalwert liegt bei etwa 70 Prozent.
«Impfung wird nicht optimal wirken»
Droht uns also eine Grippewelle, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben?
Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit relativiert: «Die Grippeimpfung wird sicher nicht optimal wirken. Wie gut sie aber im Einzelfall wirkt, das kann man nicht sagen. Man kann auch nicht wirkliche Zahlen nennen.»
Und weil es noch andere Grippe-Erreger als das H3N2-Virus gibt, ist die Impfung auch nicht völlig nutzlos. Das beste Mittel gegen die Grippe-Epidemie aber bleibt: Niemanden anstecken – und bei Grippe-Symptomen auch mal ohne schlechtes Gewissen zu Hause bleiben.