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Schweiz Grün-Erle gefährdet Alpenweiden

Wo einst der Mensch die Alpenweiden bewirtschaftete, bedroht heute ein einheimischer Strauch die Landschaft: die Grün-Erle. Biologen schlagen Alarm. Ist die Grün-Erle erst einmal angewachsen, wird man ihr kaum mehr Herr. Als Hoffnungsträger erweisen sich nun die Engadiner Schafe.

Für einmal warnt die Wissenschaft nicht vor einer invasiven, sondern vor einer einheimischen Pflanze. Die Grün-Erle überwuchert in den Alpen ganze Landstriche. Jetzt schlagen Biologen der Universität Basel und der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz Alarm: Der Strauch sei eine – Zitat – «akute Gefahr für die Alpen». Denn die sommergrüne Pflanze vernichtet die Alpweiden.

Alnus Viridis – Grün-Erle
Legende: Macht den Bauern zu schaffen: Grün-Erle-Sträucher breiten sich in den Schweizer Alpen aus. Walter Obermayer/Universität Graz

Mensch geht, Grün-Erle kommt

Tobias Bühlmann, Biologie der Universität Basel, findet gegenüber der «Tagesschau» klare Worte: «Die Grün-Erle ist ein akutes Problem für die Alpen. Sie breitet sich rasant schnell aus und sie fühlt sich in sehr vielen Gebieten der Alpen wohl.»

Bereits sind in den Schweizer Alpen rund 50'000 Hektaren mit Grünerlen bedeckt. Dass sich der ungebetene Gast derart ausbreiten kann, hat auch mit dem Rückzug des Mensch zu tun: Heute werden Alpweiden und Wiesen nicht mehr gepflegt. Viele Bauern haben ihren Betrieb eingestellt.

Berglandschaft
Legende: In den Alpen breitet sich die Grün-Erle derart stark aus, dass das Landschaftsbild gefährdet ist. Keystone

Haltung von Schafherden zeigt Erfolg

Wirksam gegen den Wucher hat sich nun aber die Haltung von Engadiner Schafen gezeigt. Die alte Schafrasse macht den Grün-Erlen den Garaus. Das bestätigt auch Hans Regli, Statthalter Korporation Ursern im Kanton Uri: «Die Schafe haben sehr viel geleistet. Ziegen oder Engadiner Schafe sind das beste Mittel für die Zukunft.»

Berge überwuchert von Gebüsch. Die Biologen sagen: Wenn das vermieden werden soll, müsse national gehandelt werden – und zwar jetzt.

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