Die HIV-Diagnosen schnellten vergangenes Jahr in der Schweiz in die Höhe, 15 Prozent mehr, über 600 Fälle. Dies, nach drei Jahren des Rückgangs. Zu den Gründen konnte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nur spekulieren. Nun liegt ein Expertenbericht vor.
Der Bericht zeigt Erstaunliches: Die Zunahme ist nicht auf Neuinfektionen zurückzuführen. Vielmehr wurde HIV bei Personen diagnostiziert, die bereits seit längerem den Virus in sich tragen, sich aber bisher nicht haben testen lassen.
Interessant dabei: Die neueren Infektionen sind weiterhin rückläufig. Dies, sowohl bei Homo- wie auch bei Heterosexuellen.
Bessere Prävention gemacht
Pietro Vernazza, Präsident der Eidgenössischen Kommission für sexuelle Gesundheit (EKSG), findet dies erfreulich: «Das ist ein Resultat der intensivierten Präventionsstrategie der letzten Jahre. Wir wollten frische Infektionen verhindern und alte Infektionen besser entdecken. Und beides ist passiert.»
In der Schweiz wird immer mehr und vor allem gezielter getestet. So können infizierte Personen besser betreut und weitere Ansteckungen verhindert werden.