Bei den eidgenössischen Wahlen haben die Grünen eine Schlappe einstecken müssen: Im Nationalrat verloren sie vier Sitze, im Ständerat einen Sitz. Nun hören gleich drei Schwergewichte in der Partei auf.
Eines von ihnen ist Co-Präsidentin Adèle Thorens. Für sie wurde die Belastung zu gross. «Das Co-Präsidium war für meine Familie ein grosser Aufwand.» Sie habe immer gesagt, dass sie dieses Amt nur vier Jahre lang bekleiden wolle, sagt die Waadtländer Nationalrätin.
Zwei Vizepräsidenten gehen
Wie Thorens werden sich auch zwei der vier Vizepräsidenten zurückziehen: Ständerat Robert Cramer und alt Nationalrat Jo Lang. Dieser erklärt seinen Rücktritt zum einen damit, dass er wieder vermehrt publizistisch tätig sein wolle. Zum anderen sagt er: «Es ist schwieriger, sich in der nationalen Leitung einzubringen, wenn man selbst nicht im Parlament sitzt.»
Neben den drei Politikern hört auch die Generalsekretärin der Grünen Partei auf. Schüttelt es die Grünen mit diesen vier Rücktritten nach den Wahlen nochmals durch? Co-Präsident Regula Rytz verneint. «Das sind ganz normale Veränderungen auf der Ebene der Parteileitung, und das ist auch gut so.»
Alleine Präsidentin?
Die verbliebene Parteileitung sucht nun Ersatz für die verschiedenen Posten – vor allem in der Romandie. Lässt sich für das Co-Präsidium niemand finden, könnte es bald Geschichte sein. «Ich kann mir sehr gut vorstellen, das Präsidium für die nächste Amtsperiode alleine zu übernehmen», sagt Rytz. Dabei setze sie auf die Unterstützung durch ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Westschweiz, fügt sie an.
Wie stark die Westschweizer in der neuen Parteileitung der Grünen vertreten sein werden, entscheidet die Delegiertenversammlung im nächsten Frühling.