«Wenn Eltern erwerbstätig bleiben, muss sich das finanziell lohnen.» Das sagte die grünliberale Berner Nationalrätin Kathrin Bertschy vor den Delegierten der Partei in Frauenfeld. Die GLP forderte einen Elternurlaub, flächendeckende Kinderbetreuungsangebote, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und ein identisches Rentenalter für Mann und Frau. Mit diesen Massnahmen will die Partei das inländische Arbeitskräftepotenzial besser nutzen.
Die Partei widmete sich an ihrer Versammlung schwerpunktmässig dem Thema Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Zudem fasste sie die Parolen für die Abstimmung Ende Monat: «Am 28. Februar gilt es mit vier Mal Nein ökologische und liberale Grundsätze zu verteidigen», sagte GLP-Vizepräsident Laurent Seydoux.
Ohne den Präsidenten
Parteipräsident Martin Bäumle ist an der Delegiertenversammlung (DV) nicht dabei. «Eine DV kann gut auch einmal ohne den Präsidenten stattfinden», sagte der Zürcher Nationalrat in einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt». Er habe die Versammlung mitgeplant, und er sei trotz seiner Ferien erreichbar.
Bäumle bekräftigte im Interview, dass er trotz der Wahlniederlage seiner Partei im Herbst 2015 Präsident der GLP bleiben wolle. Die Grünliberalen strebten «intern aber auch eine personelle Verbreiterung an». Was das konkret bedeute, sei noch nicht spruchreif.
Weiter fassten die Delegierten die Parolen zu den Vorlagen, die am 5. Juni an die Urne kommen. Die Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» (Milchkuh-Initiative) lehnt die Partei ab, ebenso wie die «Pro Service Public»-Initiative. Klar Ja sagten die Delegierten dagegen zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes.