Hans Erni verstarb in der Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern. Wie seine Familie eine Meldung von 20minuten.ch bestätigte, entschlief er friedlich.
Erni hatte bis fast zuletzt täglich in seinem Atelier gearbeitet. Im vergangenen Jahr kreierte er das Farbschema für das neue PC-12 NG Demoflugzeug von Pilatus.
Einem breiten Publikum war der Künstler Hans Erni 1939 mit einem monumentalen, 100 Meter langen Wandbild der Schweiz für die Landesausstellung bekannt geworden.
Im Verlaufe seines Lebens schuf er zahlreiche Lithografien, über 300 Plakate und mehrere Wandbilder, unter anderem für das Rote Kreuz oder die UNO. Typisch für Ernis Kunst ist ihre charakteristische Bildsprache, in der Gegenständliches von abstrakten Zeichen überlagert wird.
Erni galt als «Landesverräter»
Ernis Verhältnis zur Schweiz war lange Zeit schwierig. Das breite Publikum liebte ihn zwar als humanistischen Künstler mit virtuos-schönen Werken, die Kunstszene und vorübergehend auch die offizielle Schweiz schnitten ihn aber lange Zeit. Angesichts des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs hatte sich Erni dem Marxismus zugewandt. Wegen dieser Überzeugungen wurde er als «Landesverräter» gebrandmarkt.