In die Tiefe bohren, das war und ist bis heute das Geschäft der Erdöl-Firmen. In der Schweiz bohrte in den 60er- und 70er-Jahren Swisspetrol – erfolglos. Doch die Hoffnungen sind nicht verschwunden. Im Gegenteil, sagt Georg Stucky, Präsident der Schweizerischen Erdölaktiengesellschaft SEAG, der Nachfolgeorganisation von Swisspetrol. Denn es gebe neue Bohrtechniken.
Doch dazu brauche es Probebohrungen. Bohrer sind zurzeit weltweit Mangelware und die Bohrungen sehr teuer. Deshalb baut die amerikanische Partnergesellschaft der SEAG, die eCorp, in Österreich einen neuartigen Bohrer – einen Prototypen für die Schweiz.
Der Bohrer ist kleiner, arbeitet schneller und billiger als herkömmliche – nimmt aber nur Proben. Für die Förderung bräuchte es zusätzlich eine grosse Bohrung. Nächstes Jahr sollen erste Tests stattfinden. Er soll aber nicht nur Gas- und Öl finden, sondern auch heisses Wasser für Geothermie-Werke.
Knackpunkt: Die richtige Stelle finden
In der Schweiz ist mit der Energiewende das Interesse an solchen Projekten gewachsen. So hat der Energiekonzern Axpo mit der SEAG einen Vertrag für die Nutzung solcher Daten abgeschlossen.
Oder der geothermische Verein Aarau: Er hat Anfang Dezember eine spezielle Karte des Kantons Aargau erstellt. Darauf gekennzeichnet sind Orte, wo es sich lohnen könnte zu bohren. Auch will er mit verschiedenen lokalen Stromgesellschaften in spätestens acht Jahren ein erstes geothermisches Kraftwerk gebaut haben. Das teuerste und schwierigste daran: an der richtigen Stelle anzuzapfen.