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Schweiz Herdenschutz 2.0: Schafe elektronisch schützen

Im Kanton Uri wird derzeit eine neue Anwendung für den Schutz von Herden getestet. Um vor dem Wolf und vor anderen Gefahren zu warnen, erhalten Schafe einen Sender. Machen mehrere Schafe etwa schnelle Bewegungen, wird Alarm ausgelöst. Vielleicht schützt sich das Schaf so schon bald von ganz selbst.

Auf einer Alp oberhalb von Andermatt wird derzeit neueste Technologie getestet. Schafe erhalten ein Halsband mit Sender. Dieser ermöglicht dem Hirten mithilfe des Computers oder des Smartphones zu sehen, wo die Schafe sind.

Blick auf einen Computerbildschirm: Die Position eines Schafs wird angezeigt.
Legende: Dank dem Sender kann der Hirte die Position einzelner Schafe stets auf dem Smartphone oder Computer ausfindig machen. SRF

Da es auf der Alp keinen Handyempfang gibt, wurde hierfür eigens ein neues Funk-Netz aufgebaut. Helfen soll die Technologie bei Nebel, wenn ein Schaf verloren geht oder – wenn der Wolf angreift.

«Sobald das Schaf reagiert, schnelle Bewegungen macht, wird mit einem Bewegungssender Alarm ausgelöst. Diesen erhält der Schäfer auf sein Handy und kann Massnahmen einleiten.», erklärt Thorsten Bogner, Geschäftsführer des Elektronik-Herstellers TECSAG.

Bogner zufolge soll künftig auch möglich sein, dass nach dem Auslösen des Alarms ein hochfrequenter Ton ausgestrahlt wird, welcher der Wolf nicht mag..

Neue Technologie wird begrüsst

Schafe könnten folglich bald mit Hightech geschützt werden. Dem Schäfer Ernst Vogel ist das recht: «Das Tierwohl ist, was wir auf der Alp wollen. Kann man dieses mit einem Sender verbessern, dann macht man das.»

Auch der Kanton Uri interessiert sich für das Projekt: «Wir sind sehr froh um dieses Projekt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir im Bereich des Herdenschutzes Alternativen prüfen müssen», sagt Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind.

Noch ist das Projekt in der Versuchsphase. So ist der wachsame Herdenhund – zumindest im Moment – noch unverzichtbar.

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