Beat Schwertfeger arbeitet seit 40 Jahren auf dem Bau. Zurzeit betoniert der Polier mit 26 Arbeitern ein Sportzentrum in Bern.
Es verschwinden immer wieder Bohrmaschinen, Stichsägen oder Handfräsen, wie er sagt. «Bei mir sind es vorwiegend kleine Geräte. Aber ich höre auch immer wieder von grossen Geräten, die wegkommen.»
Das gehe bis zum Bagger, erzählt Schwertfeger. Seine Firma, die Wirz AG, hat deshalb grosse Schiffscontainer angeschafft, in denen die Geräte in der Nacht mit einem massiven Schloss gesichert werden. Aber wirklich sicher sei es auch so nicht, sagt der Polier. «Sie brechen dieses mit dem Brecheisen auf. Das ist gang und gäbe.»
Baumeister wissen Bescheid – ebenso die Diebe
Beim Schweizerischen Baumeisterverband ist das Problem ein Dauerbrenner. Aber derzeit sei es besonders aktuell, sagt Sprecher Matthias Engel: «Bei uns auf dem Bau ist der Frühling die Hauptsaison. Da merken wir, es kommen Dinge weg, vom Material über die Werkzeuge bis zu den Maschinen, die man eigentlich einbauen wollte.»
Besonders jetzt gelte: «Augen auf und aufpassen!», so Engel. Denn die Diebe kämen nicht nur in der Nacht. Auf Grossbaustellen werde auch tagsüber viel geklaut – und zwar gezielt: «Sie wissen, was sie wollen. Also nehmen wir an, es sind häufig Leute, die irgendwann einmal auf dem Bau gearbeitet haben.» Es komme nicht das alte Material weg, sondern das neue.
Notfalls Zugang mit schwerem Gerät blockieren
Verlässliche Zahlen zum Ausmass des Baustellenklaus gibt es nicht. Aber sicher ist, dass die Baumeister vorsorgen. Immer mehr grosse Baustellen werden Tag und Nacht überwacht. Bei der Baustelle in Bern wäre das zu teuer. Aber Polier Schwertfeger hat noch andere Tricks: «Wenn es eine extreme Baustelle ist, stellen wir manchmal den Bagger mit dem Löffel vor die Türe, so dass sie nicht aufgebrochen werden kann.»