Riesige Dieselmotoren sind heute beim Kernkraftwerk Beznau angeliefert worden. Sie sollen im Notfall Strom produzieren – den Strom, den es unbedingt braucht, um bei einem Zwischenfall die Brennelemente des Kernkraftwerkes zu kühlen. Im japanischen Fukushima war dies ein zentrales Problem.
Der Entscheid für die Sanierung von Beznau sei aber schon vor jener Katastrophe getroffen worden, sagt der Leiter des Kernkraftwerkes, Urs Weidmann: «Die Ereignisse in Fukushima haben dazu geführt, dass wir uns in der Planungsphase noch einmal gefragt haben, sind unsere Auslegungsgrundsätze, vor allem bezüglich Erdbeben, in Ordnung?»
Gebäude erdbebensicher
Das Projekt wurde überarbeitet und die Gebäude samt Dieselmotoren sollten nun auch einem starken Erdbeben, einer Überflutung oder einem Flugzeugabsturz Stand halten. Damit erfüllt Beznau die Forderungen der Nuklearsicherheitsbehörde Ensi.
Jetzt soll noch das Wasserkraftwerk Beznau saniert werden, das bisher zentral war für den Notstrom. Das Ganze wird ziemlich teuer. Alleine der Ersatz der Notstromversorgung kostet eine halbe Milliarde Franken. Zusammen mit anderen Arbeiten belaufen sich die Kosten auf gegen 700 Millionen Franken.
Langfristige Planung
Lohnen sich diese Investitionen, jetzt wo die Preise für Strom im Keller sind? «Das sind langfristige Entscheidungen. Die kann man nicht nur davon anhängig machen, wie sich der Strompreis im Moment – heute und morgen – entwickelt», erklärt Weidmann.
«Und wie er sich übermorgen entwickelt, das wissen wir nicht.» Deswegen könnte man die Frage nicht abschliessend beantworten. Weidmann gibt sich aber optimistisch: Er rechnet damit, dass sich der Strompreis in einigen Jahren wieder erholen wird.